Hundeerziehung: Den Hund von Anfang an richtig erziehen

Hundeerziehung:
Den Hund von Anfang an richtig erziehen

16.04.2110 Min.

Ein Hund im Haus bringt unglaublich viel Freude, aber auch eine Menge Verantwortung. Denn Spaß macht das Zusammenleben erst, wenn die Regeln klar sind. Ohne Erziehung wird das allerdings denkbar schwierig.

Als Hundebesitzer*in ist genau das eine der Hauptaufgaben: Deinem Hund die Grundregeln für euer gemeinsames Leben beibringen. Ein echter Fulltime-Job, der unbedingt dazugehört – denn es geht um mehr als einen gehorsamen Hund.

Hundeerziehung: Muss das sein?

Die kurze Antwort hierauf lautet: Ja, sie ist notwendig. Aus unterschiedlichen Gründen gehört die Erziehung deines Hundes zum obligatorischen Programm dazu, wenn du dich für die Anschaffung eines Tieres entscheidest. Sie ist gewissermaßen Pflicht. Die gute Nachricht lautet aber, dass diese Aufgabe auch Spaß machen kann.

Eine gute Bindung – von Anfang an den Hund richtig erziehen

Tatsächlich ist die Hundeerziehung weit mehr, als den Vierbeinern Kommandos oder Kunststücke beizubringen. Gehorsamkeit ist zwar ein wichtiger Faktor für ein geregeltes Zusammenleben mit deinem Hund. Die Grundlage hierfür ist jedoch vor allem eine gute Bindung zwischen euch beiden.

Denn Hunde sind von Natur aus Rudeltiere. Sich in Gruppen einzufügen und darin einen eigenen Platz zu finden, ist für einen Hund daher selbstverständlich. Das funktioniert aber nur im Miteinander und durch ständige Kommunikation zwischen euch. Auf diese Weise baut ihr vom ersten Tag an eine Bindung auf.

Eine Wahl hast du in dieser Angelegenheit ohnehin nicht. Du und deine Familie seid das Rudel, sobald der Hund bei euch eingezogen ist. Von diesem Moment an seid ihr die Bezugspunkte, an denen sich euer neuer Mitbewohner orientiert.

INFO

Hundeerziehung für Anfänger

Jeder Hund ist anders und hat einen ganz eigenen Charakter. Trotzdem unterscheiden sich viele Rassen in grundsätzlichen Eigenschaften. Das solltest du bedenken, wenn du zuvor noch nie einen Hund gehalten hast.

Manche müssen beispielsweise ständig beschäftigt werden und sind sehr aktiv. Australian Shepherds sind so ein Fall: Die Hütehunde sind überaus intelligent, brauchen deswegen aber auch viel Aufmerksamkeit und fordernde Aufgaben. Das kann für Anfänger*innen schon einmal zu viel werden.

Das gilt in gleicher Weise für alle Wach- und Schutzhunde. Deren Beschützerinstinkt kann durchaus problematisch werden. Ebenfalls schwierig sind Rassen mit einem ausgeprägten Jagdinstinkt. Denn der erfordert eine besonders konsequente Erziehung.

Hundeerziehung als „Sicherheitstraining“

Ein wesentliches Ziel daneben ist außerdem, im Leben mit dem Hund für ein größtmögliches Maß an Sicherheit zu sorgen. Dabei spielt es keine Rolle, ob es um das Verhalten zu Hause, auf der Straße oder in der Natur geht.

Viele Situationen kann ein Hund nämlich eigenständig gar nicht einschätzen. Das gilt beispielsweise für Gefahren, die im Straßenverkehr bestehen. Es gilt aber genauso für Verhaltens- und Reaktionsweisen in der gewohnten heimischen Umgebung. Schließlich handelt ein Hund instinktgesteuert – interpretiert er dein Verhalten falsch, kann das schnell unangenehm ausgehen.

Umgekehrt solltest du genau wissen, was dir dein Hund mit seinem Verhalten gerade signalisiert. Auch dabei sind Fehlinterpretationen keine Ausnahme: Ein wedelnder Schwanz bedeutet nämlich keineswegs immer nur Freude. Genauso wenig wie aufgeregtes Hochspringen an dir – denn damit maßregelt dich dein Hund wahrscheinlich schon für ein Fehlverhalten aus seiner Sicht.

Training und Erziehung dienen deshalb in erster Linie dazu, gefährliche Situationen für dich und den Hund so weit wie möglich zu vermeiden. Je sicherer du gegenüber deinem Hund auftrittst, desto sicherer wird dieser sich verhalten.

Weil selbst die beste Hundeerziehung manchmal keine hundertprozentige Garantie ist, solltest du über eine Hundehaftpflichtversicherung nachdenken. Die ist zwar längst nicht in allen Bundesländern gesetzlich vorgeschrieben. Aber sie bewahrt dich im Fall der Fälle vor hohen Schadenersatzforderungen und ist deswegen absolut sinnvoll. Unser Premium Hundehaftpflichtschutz versichert dich und deinen Hund vom ersten Tag an und bietet umfassende Leistungen – von Mietsachschäden bis zu Personenschäden.

Kommunikation ist alles bei der Erziehung des Hundes

Wichtigstes Hilfsmittel bei der Hundeerziehung ist eure Kommunikation. Der Vorteil: Hunde sind wahre Meister der Kommunikation. Tatsächlich ist die „Hundesprache“ ziemlich komplex. Es braucht daher ein grundlegendes Verständnis dafür, was dein Hund gerade „sagt“.

Auf der anderen Seite sollte es für den Hund immer unmissverständlich sein, was du von ihm erwartest. Eindeutige Kommandos und Gesten erleichtern die Kommunikation – und somit ein gutes Miteinander.

Wie viel Erziehung braucht ein Hund?

Das ist die wichtigste Frage, die du dir im Vorfeld stellen solltest. Natürlich gibt es einige Basics, die dein Hund beherrschen sollte. Sie helfen ihm – und dir – im Alltag, weil es sich um einfache, aber wirksame Möglichkeiten handelt, Risiken zu vermeiden. Darüber hinaus kommt es auf dich und deinen Hund an, wie weit ihr bei Gehorsam und Kommando-Vielfalt gehen wollt.

Die Basics der Hundeerziehung

Zwei essentielle Grundlagen bei der Hundeerziehung sind Leinenführung und Abrufbarkeit.

Leinenführigkeit

Eine Leine ist nämlich noch lange keine Garantie dafür, dass dein Hund dir folgt. Im Gegenteil ist die Leine für das Tier das ideale Mittel, um dich anzuführen. Weil das tunlichst nicht passieren sollte, gehört Leinenführigkeit zu den absoluten Basics.

Zieht dein Hund an der Leine, bleibst du einfach stehen oder änderst die Richtung, bis das Gezerre aufhört. Das wiederholst du jedes Mal, wenn dein Hund die Richtung vorgeben will. Perfekt wäre es, wenn der Hund an der lockeren Leine neben dir läuft und sich durch nichts mehr ablenken lässt.

Abrufbarkeit

Abrufbarkeit ist die Grundvoraussetzung dafür, dass du deinen Hund ohne Leine laufen lassen kannst (wo das erlaubt ist – achte unbedingt darauf, wo Leinenpflicht besteht!). Dazu muss dein Hund auf Kommando zu dir kommen, ganz egal, womit er ansonsten gerade beschäftigt ist.

Viele Hundebesitzer*innen greifen als Unterstützung zur Pfeife. Das hat den Vorteil, dass der Pfiff im Zweifelsfall über eine größere Entfernung zu hören ist, als dein Rufen. An der Abrufbarkeit solltet ihr auf jeden Fall frühzeitig und ausgiebig arbeiten.

Die Standard-Kommandos

Im Grunde genommen kommst du schon mit einer Handvoll Kommandos sehr gut zurecht. Darunter sind die absoluten Klassiker, gewissermaßen die Grundausbildung für den Hund:

  • Kommando „Sitz“
    Ein guter Einstieg, weil es sich hierbei um den wahrscheinlich einfachsten Befehl überhaupt handelt. In der Regel setzen sich Hunde bereits selbständig hin, wenn beispielsweise die Aussicht auf Leckerlis besteht.
    So kannst du ein gewohntes Verhalten direkt mit dem dazugehörigen Kommando und einer Belohnung verknüpfen. Das sorgt für einen schnellen Lernerfolg und eine gute Grundlage für weitere Befehle. Zum Beispiel für „Bleib“: Dabei bleibt der Hund an einer Stelle sitzen, während du dich von ihm entfernst.
  • Kommando „Platz“
    Perfekt für Situationen, in denen sich dein Hund für eine längere Phase ruhig verhalten soll. „Platz“ bedeutet entspanntes Liegen, was besonders bei Restaurantbesuchen ein echter Vorteil ist. Das Kommando hat aber auch zu Hause seine Berechtigung. Beispielsweise kannst du so eine zu stürmische Begrüßung von Gästen verhindern und den Kontakt besser kontrollieren. In der Regel wird der Befehl durch die dazugehörige Geste unterstützt: die Hand ausgestreckt, mit der Handfläche nach unten. Vergiss nicht, deinem Hund gleich auch ein Kommando beizubringen, bei dem er sich wieder aus der „Platz“-Haltung lösen darf.
  • Kommando „Fuß“
    Leinenführigkeit ist ein erster Schritt, damit dein Hund nicht beliebig hin und her stromert. Mit dem Kommando „Fuß“ (oder „bei Fuß“) kannst du in vielen Situationen für zusätzliche Kontrolle sorgen. Besonders bei Begegnungen mit Spaziergängern, Joggern oder Radfahrern verhinderst du so gefährliche oder unangenehme Kontakte.Den Befehl kannst du ebenfalls mit einer Geste oder einem Signal begleiten. Ein seitliches Klopfen auf den Oberschenkel ist zum Beispiel auch direkt eine akustische Unterstützung, um die Aufmerksamkeit deines Hundes zu bekommen.

Weitere wichtige Grundkommandos sind unter anderem „Halt“ (damit dein Hund sofort stehen bleibt) und „Aus“ (damit er zum Beispiel ein Spielzeug freigibt). Weil Hunde prinzipiell sehr lernwillig sind und sich eine ganze Menge merken können, hast du immer die Möglichkeit, dem Repertoire neue Kommandos beizubringen.

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Auch das Umfeld erziehen

Hundeerziehung beschränkt sich niemals nur auf deinen Hund. Es ist ebenso wichtig, dass du deine Familie und den Freundeskreis mit einbeziehst:

  • Zum einen, um Ausnahmen von Regeln zu vermeiden. Denn die gelten für alle. Wenn du zum Beispiel dem Hund beim Essen nichts vom Tisch gibst, sollte das auch niemand sonst tun.
  • Zum anderen, um deinen Hund zu schützen. Gerade bei Welpen ist der Drang groß, sich zu ihnen herabzubeugen und sie zu streicheln. Für einen jungen Hund ist das allerdings eine Drohkulisse, die ihm Stress verursacht.

Gib also deine Regeln an alle Menschen weiter, die euch besuchen. So bietest du dem Hund jederzeit eine sichere Umgebung und du beugst unerwünschtem Verhalten vor.

Vergiss dabei aber nicht, dass dein Hund bei so viel Kopfarbeit regelmäßige Pausen braucht. Denn das Lernen macht zwar Spaß, ist allerdings anstrengend. Sobald du also bemerkst, dass die Konzentration nachlässt, solltest du das Training beenden. Wichtiger als die Länge der Übungseinheiten ist ohnehin die kontinuierliche Wiederholung – denn Hundeerziehung ist ein fortlaufender Prozess, der dich jeden Tag aufs Neue fordert!

Worauf du bei der Hundeerziehung achten musst

Die Erziehung eines Hundes ist eine fordernde und verantwortungsvolle Aufgabe. Deine Fehler wirken sich dabei immer auf das Verhalten deines Hundes aus – da können auch individuelle Eigenheiten oder vermeintlich rassebedingte Wesensmerkmale nicht als Ausrede herhalten. Wir zeigen dir, worauf du achten musst, damit du und dein Hund ein harmonisches Team werdet.

Bleib konsequent

Klare Regeln sind die wichtigste Grundlage für die Hundeerziehung und euer Zusammenleben. Auch wenn es manchmal schwerfällt – Stichwort: Hundeblick –, untergräbst du mit Ausnahmen von einmal aufgestellten Regeln nur deine Erziehungserfolge. Regeln gelten deshalb immer. So hat dein Hund einen festen Orientierungsrahmen und verfällt erst gar nicht in unerwünschte Verhaltensweisen.

Gib deinem Hund klare Anweisungen

Konsequenz ist auch bei deinen Kommandos gefragt. Bleib bei einem Wort, damit dein Hund sofort weiß, was du von ihm erwartest. „Aus! Nein! Stopp! Hör auf!
Nicht!“ – eine solche Aneinanderreihung von Befehlen ist kontraproduktiv, weil sie den Hund nur verwirren.

Achte auf deine Körpersprache

Körpersprache ist für die Kommunikation von Hunden ungemein wichtig. Weil du die Bezugsperson bist, werden auch deine Körperhaltung und Gestik genau beobachtet. Wird ein gerufener Befehl einfach missachtet, lieferst du deinem Hund möglicherweise widersprüchliche Signale mit deinem Körper.

Wichtig ist deshalb eine klare Verknüpfung von Kommandos und Gesten. Achte darüber hinaus auf deine gesamte Körpersprache: Wirkst du abgelenkt oder nicht ganz konzentriert, findet dein Hund vielleicht, dass der Befehl offenbar gar nicht so dringlich war.

Timing ist alles

Positive Verstärkung durch Lob erfordert immer das richtige Timing. Dabei ist es egal, ob du nur mit Leckerlis als Belohnung arbeitest oder es mit Clicker-Training versuchst.

Wenn dein Hund etwas gut gemacht hat, musst du ihn umgehend dafür loben. Wartest du zu lange, stellt der Hund keine Verbindung mehr zwischen dem erwünschten Verhalten und dem Lob her. Freuen wird er sich natürlich trotzdem. Der Erziehungserfolg dürfte damit aber überschaubar bleiben.

Gegenseitiges Verständnis hilft

Hundeerziehung ist, so komisch es zunächst klingt, keine Einbahnstraße. Natürlich geht es darum, deinem Hund die wichtigsten Kommandos und Regeln beizubringen. Funktionieren kann das aber nur, wenn du gleichzeitig an deinen eigenen Verhaltensweisen gegenüber dem Hund arbeitest.

Überhaupt braucht es gegenseitiges Verständnis: Dein Hund muss verstehen, was du von ihm erwartest. Das setzt Konsequenz und eindeutige Anweisungen voraus. Umgekehrt musst du ein Gespür für das Verhalten deines Hundes entwickeln. Nur so findet ihr die notwendige Bindung und das gegenseitige Vertrauen für eine erfolgreiche Hundeerziehung.

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