Mit dem E-Bike durch Herbst und Winter

Mit dem E-Bike durch Herbst und Winter

21.01.226 Min.

Nur hartgesottene Radfahrer schwingen sich trotz Regen, Schnee und eisiger Temperaturen auf den Sattel. Somit verschwinden viele Pedelecs und E-Bikes allmählich in den Garagen, wenn das Laub von den Bäumen fällt und der sich nähernde Winter ankündigt.

Verzichten musst du auf deine E-Bike-Touren in der kalten Jahreszeit jedoch keineswegs. Nur solltest du einige Vorkehrungen treffen, um bei den oft schwierigen Wetterverhältnissen möglichst sicher unterwegs zu sein. Worauf dabei zu achten ist, haben wir in diesem Beitrag für dich zusammengefasst.

E-Bikes: Für Herbst und Winter gerüstet

Aus technischer Sicht spricht grundsätzlich nichts gegen die Nutzung eines E-Bikes bei niedrigen Temperaturen und nassem Wetter. Denn die Elektronik ist in der Regel fest im Rad verbaut und somit bestens vor Regen, Schnee und Matsch geschützt.

Auch Kälte kann an deinem E-Bike kaum Schaden anrichten, sofern du es geschützt parkst und den Akku bei extrem niedrigen Außentemperaturen in einem warmen Raum lagerst. Die optimale Temperatur dafür liegt bei zwischen 5 und 30 Grad Celsius.

Bei der Fahrt selbst musst du keine Bedenken haben, da sich der Akku durch die permanente Stromgeneration selbstständig erwärmt. Selbst Minustemperaturen von bis zu – 20 °C stellen für die Stromspeicher von heute keine große Hürde mehr dar.

Sehr wohl können die Minusgrade jedoch die Leistungsfähigkeit des Akkus mindern. Die Reichweite kann um rund ein Viertel sinken. Zudem braucht er etwas mehr Anlaufzeit, um eine gute Betriebstemperatur zu erreichen. Daher ist es ratsam, erst mit einer niedrigen Antriebsstufe zu starten, bevor es volle Kraft vorausgeht.

Fahrbahnbedingungen vs. Fähigkeiten

Selbst wenn dein E-Bike für die Herbst- und Winterzeit bestens gerüstet ist, lässt sich ein Sturz oder Unfall nie ausschließen. Deshalb solltest du vor jeder Fahrt abwägen, ob deine Fähigkeiten den Fahrbahnbedingungen gewachsen sind.

Zu den meisten Stürzen und Unfällen mit Fahrrädern kommt es zwar zwischen Mai und September. Das liegt jedoch vorrangig daran, dass in den warmen Monaten deutlich mehr Verkehrsteilnehmer auf zwei Rädern unterwegs sind.

Es ist leider eine Tatsache, dass Herbst und Winter einige Tücken parat halten, die nicht immer vorhersehbar sind. So sorgen im Herbst etwa der häufig auftretende Regen und Falllaub für rutschige Fahrbahnen und lange Bremswege. Im Winter besteht zusätzlich Rutschgefahr durch Schnee, Matsch und Glatteis.

Zudem sind im Spätjahr oft sehr schlechte Sichtverhältnisse gegeben. Einerseits sind die Tage im Winter sehr kurz und dunkel. Andererseits können die weißen Schneedecken an schönen Sonnentag Licht reflektieren und blenden. Beides kann dazu beitragen, dass Gefahren und Hindernisse zu spät erkannt werden.

Die gute Nachricht: Mit der richtigen Vorbereitung und einem angepassten Fahrstil lassen die meisten Risiken minimieren – unabhängig davon, ob du mit dem City-E-Bike die Stadt durchquerst oder mit einem E-Mountainbike über Wiesen und Wanderwege streifst.

Pflege und prüfe dein E-Bike

Grundsätzlich sollte jedes Fahrrad, mit oder ohne Motor, regelmäßig auf seine Funktionstüchtigkeit geprüft werden. Besonderes Augenmerk gilt dabei den empfindlichen Verschleißteilen, an welchen es selbst bei sachgemäßer Nutzung zu Abrieb, Rissen und anderen Schäden kommen kann.

INFO

Die besten Zeitpunkte für die E-Bike-Inspektion

Im Frühjahr solltest du dein Fahrrad immer auf etwaige Mängel prüfen, unabhängig davon, ob es im Winter regelmäßig im Einsatz war oder du eine längere Winterpause eingelegt hast.

Im Herbst ist ein gründlicher Check insbesondere dann sinnvoll, wenn du dein Fahrrad fit für den Winter machen willst und dieses auch bei schwierigen Witterungs- und Fahrbedingungen nutzt.

Die Bremsen

Eine einwandfreie Funktion der Bremsen ist essenziell für eine sichere Fahrt. Insbesondere bei schlechten Wetter- und Straßenverhältnissen mit Rutschgefahr, wie sie etwa typisch für die Herbst- und Wintermonate sind.

Bei E-Bikes kommt es bei den Bremsbelägen zu einer stärkeren Abnutzung als bei nicht motorisierten Modellen. Das liegt vor allem am höheren Eigengewicht der E-Bikes sowie an der Motorunterstützung, aufgrund welcher häufiger und stärker gebremst wird.

Als Faustregel gilt, dass Bremsbeläge nach rund ein- bis zweitausend Kilometern getauscht werden sollten. Eine sichere Antwort liefern jedoch nur die Markierungen der Beläge. Denn bei Scheibenbremsen kommt es zu weniger Abrieb als bei Felgenbremsen. Außerdem hängt der Verschleiß stark vom Fahrverhalten ab.

Die Reifen

Die Reifen von E-Bikes sind ebenfalls einem stärkeren Abrieb ausgesetzt, vor allem der Hinterradreifen, da an diesem in der Regel die Motorunterstützung einsetzt. Ein Austausch ist spätestens dann notwendig, wenn du einen Grip-Verlust wahrnimmst oder Schäden an der Karkasse sowie den Seitenflanken erkennbar sind.

Anders als bei Kraftfahrzeugen, herrscht für Fahrräder keine Winterreifenpflicht. Ob ein Wechsel von Sommer- auf Winterreifen stattfindet, ist also dir selbst überlassen. Empfehlenswert sind Reifen mit etwas gröberem Profil jedoch allemal, da sie für mehr Traktion und besseren Halt sorgen.

Wer sich ausschließlich bei guten Wetterverhältnissen auf die Straßen wagt, kommt mit Ganzjahres- oder All-Terrain-Reifen in der Regel gut durch Herbst und Winter. Soll das Fahrrad auch auf Schnee- und Eisflächen gefahren werden, sind hingegen Reifen mit Spikes ratsam.

Tipp: Um die Fahrsicherheit zu erhöhen, hilft es, den Luftdruck in den Reifen leicht zu reduzieren. Dadurch vergrößert sich die Auflagefläche, wodurch sich wiederum die Lenkbarkeit des Fahrrads auf rutschigen Oberflächen verbessert.

Der Luftdruck sollte die Mindestangabe auf den Seitenflanken der Reifen jedoch nicht unterschreiten. Denn die Wahrscheinlichkeit einer Reifenpanne beziehungsweise eines Durchschlags erhöht sich mit sinkendem Druck.

Der Antriebsstrang

Der Antrieb ist das Herzstück des E-Bikes. Dieser umfasst verschiedene Komponenten, welche insbesondere bei hohen Unterstützungsstufen nicht nur einer permanenten, sondern auch einer besonders starken Belastung ausgesetzt sind. Insbesondere die Kette und das Ritzel sind hierbei von Verschleiß betroffen.

Bemerkbar macht sich die Abnutzung, wenn die Kette vom Ritzel springt. Spätestens dann ist es an der Zeit, beides auszutauschen. Ansonsten drohen das Kettenblatt und die Kassette in Mitleidenschaft gezogen zu werden.

INFO

E-Bikes: Verschleiß- und Reparaturkosten

Die Kosten für Reparaturen und den Ersatz von Verschleißteilen fallen bei den hochwertigen E-Bikes in der Regel höher aus als bei herkömmlichen, nicht motorisierten Fahrrädern. Grund dafür sind neben der Elektronik unter anderem der Einsatz von mechanischen Spezialteilen.

Tipp: Der Vollkasko-Schutz von helden.de deckt neben Reparaturkosten nach Unfällen und Stürzen auch Verschleißkosten ab. Mehr Details sowie Informationen über weitere Leistungen findest du in unserem Bedingungswerk.

Die Fahrradlichter und Reflektoren

Streng genommen handelt es sich hierbei nicht um feste Bestandteile deines Fahrrads. Dennoch zählen die Fahrradlichter und Reflektoren zum Pflicht-Equipment bei jeder Fahrt. Wer sich ohne diese im Dunkeln auf die Straßen begibt, riskiert neben der eigenen Sicherheit auch Bußgelder.

Das Fahrrad regelmäßig reinigen

Im Herbst und Winter sind Straßen und Radwege besonders oft nass, matschig und schmutzig. Dazu kommt noch Streusalz, das dem Fahrrad zusätzlichen Schaden bereiten kann, allen voran dem Antriebsstrang.

Das E-Bike regelmäßig zu reinigen, hilft also, die Abnutzung und Beeinträchtigung der einzelnen Bestandteile gering zu halten. Dabei sollten vor allem die beweglichen und mechanischen Teile gründlich gereinigt und gegebenenfalls geölt werden. Dazu zählen Felgen, Bremsen, Kette, Schaltung und der Bowdenzug.

Wichtig: Bei den Bremsen dürfen nur die Bremsbacken mit Öl behandelt werden, keinesfalls die Bremsflächen und -beläge, da sonst Bremswirkung verloren geht.

Sicher unterwegs mit einem angepassten Fahrstil

Abgesehen von einem intakten E-Bike und einem Helm, ist ein angepasster Fahrstil der beste Schutz vor Verletzungen und Schäden durch Stürze und Unfälle. Hier ein paar Tipps, wie du sicher durch Herbst und Winter kommst:

  • Überprüfe vor der Fahrt immer die Funktion deiner Bremsen – diese können bei kalten Temperaturen einfrieren und blockieren.
  • Nutze beim Anfahren eine geringe Unterstützungsstufe, um ein Durchdrehen des Hinterrades zu verhindern. Andernfalls kann es wegrutschen.
  • Fahre besonders aufmerksam und vorausschauend, selbst wenn du Winterreifen montiert hast.
  • Vermeide ruckartige Lenkbewegungen und Bremsvorgänge.
  • Weiche Schneewällen, Laubhaufen und Eisflächen aus.
  • Lass dein E-Bike auf rutschigen Fahrbahnen ausrollen, anstatt zu bremsen – bis du wieder auf einem sicheren Untergrund bist.

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