Regeln für Hundehalter: Gassi-Gesetz und Co.

Regeln für Hundehalter: Gassi-Gesetz und Co.

19.10.2210 Min.

Der Hund ist einer der ältesten Wegbegleiter des Menschen. Dabei sind sie mehr als nur Haustiere: Sie geben uns Halt und bescheren uns Freude im Alltag. Doch mit den Freuden kommen auch Pflichten auf Hundehalter zu. Für sie gelten in Deutschland verschiedene Regeln und Gesetze, wie zum Beispiel das sogenannte “Gassi-Gesetz”.

Die vier Bundesgesetze für Hundehalter

Grundsätzlich ist die Landesregierung für die Einhaltung der Rechte und Pflichten von Hundehaltern zuständig. Aber auch auf Bundesebene gibt es einige Regelungen:

1. Hundeverbringungs- und -einfuhrbeschränkungsgesetz

Das HundVerbrEinfG spielt dann eine Rolle, wenn du einen Hund aus dem Ausland nach Deutschland einführen möchtest. Vor allem der Umgang mit bestimmten Hunderassen, deren Verhalten als besonders aggressiv eingestuft wird, wird hier geregelt.

2. Tierschutz-Hundeverordnung

Die „TierSchHuV“ wurde 2022 überarbeitet. Sie beinhaltet mitunter neue Regeln für Hundehalter mit einem klaren Ziel: Regeln für Hundehalter sollen verschärft werden. Seit der Überarbeitung ist es umgangssprachlich auch als Gassi-Gesetz 2022 bekannt. Mit der Anpassung werden schärfere Regeln für Hundehalter, aber auch für Hundezüchter festgeschrieben.

3. Staatsziel Tierschutz

Der deutsche Tierschutz ist sogar im Grundgesetz verankert. Artikel 20a im Grundgesetz bezieht sich auf Tiere im Allgemeinen.

4. Tierhalterhaftung nach § 833 BGB

Schädigt dein Hund andere, so bist du als Halter des Hundes zum Ersatz des Schadens verpflichtet. Daher ist die Verantwortung des Tierhalters im Bürgerlichen Gesetzbuch vorgesehen. Eine Tierhalterhaftpflichtversicherung greift zum Beispiel dann, wenn dein Hund beim Spaziergang plötzlich auf die Straße läuft und ein Verkehrsunfall entsteht.

Aktuelle Regeln & Gesetze für Hundehalter

Ab 2022 gilt eine Neufassung der Tierschutzverordnung (TierSchHuV). Die wichtigsten Eckdaten zu den neuen Regeln, die für Hundehalter ab 2022 gelten, haben wir im folgenden Abschnitt zusammengefasst. Ein wichtiger Bestandteil ist das „Gassi-Gesetz“.

Was beinhaltet das neue Gassi-Gesetz von 2022?

Das Gassi-Gesetz richtet sich sowohl an Hundebesitzer als auch an Züchter. Für Hundebesitzer bedeutet diese Gesetzesänderung konkret, dass sie genügend Zeit mit ihrem Hund verbringen sollten. Der Wortlaut des Gesetzes lautet „Einem Hund ist ausreichend Auslauf im Freien außerhalb eines Zwingers zu gewähren.“ Das Gesetz soll sicherstellen, dass die Hunde artgerecht gehalten werden.

Als Richtwert bedeutet das, dass ein ausgewachsener Hund pro Tag wenigstens zweimal Auslauf von mindestens einer Stunde bekommt. Das variiert jedoch von Hunderasse zu Hunderasse, so braucht ein Border Collie oder Australian Shepherd mehr Auslauf als ein kleiner Hund.

Die wichtigsten Eckdaten zu den neuen Regeln, die für Hundehalter ab 2022 gelten, haben wir in einer kleinen Übersicht zusammengefasst:

Auszug TierSchHuV

§ 2 Allgemeine Anforderung an das Halten von Hunden

Die Verordnung gilt für das Halten und Züchten eines Hundes. Einem Hund ist nach Maßgabe des Satzes 3

  • ausreichend Auslauf im Freien außerhalb eines Zwingers zu gewähren.
  • mehrmals täglich in ausreichender Dauer Umgang mit der Person, die den Hund hält, betreut oder zu betreuen hat, zu gewähren.
  • regelmäßig der Kontakt zu Artgenossen zu ermöglichen.

Neben dieser grundlegenden Verordnung gibt es noch weitere wichtige Abschnitte zu folgenden Themen:

  • § 3 Anforderungen an das Halten beim Züchten

Verhaltensregeln für Spaziergänge mit dem Hund

Der tägliche Spaziergang mit dem eigenen Hund kann sehr erholsam sein. Allerdings sollte dabei darauf geachtet werden, dass Hunde vielerorts nicht frei umherlaufen dürfen. Vor allem in Stadtgebieten herrscht eine sogenannte Leinenpflicht. Hunde, die als gefährlich eingestuft sind, müssen zusätzlich einen Maulkorb tragen. Das gilt für fast alle 16 deutschen Bundesländer, mit Ausnahme von Bayern und Hessen, wo es keine klaren Regeln gibt.

Auch einzelne Kommunen können bundesweit Änderungen dieser Regelungen vornehmen. Daher lohnt es sich, die richtigen Informationen für die eigene Region zu recherchieren.
Welche Rassen als gefährlich eingestuft werden, ist ebenfalls in den jeweiligen Gesetzen der einzelnen Bundesländer festgehalten.

Neben der Leinenpflicht und gegebenenfalls geltenden Maulkorbanforderungen sollten zudem immer ausreichend Kotbeutel mitgeführt werden. Besonders für die Anwohner und für Passanten generell gehört zu den wichtigsten Pflichten von Hundehaltern das Aufsammeln des Kots. Wer dabei erwischt wird, die Hinterlassenschaften seines Hundes nicht richtig entsorgt zu haben, kann sogar mit einem Bußgeld rechnen.

Regelungen für Hunde in Mietwohnung oder im Eigenheim

Du hast den richtigen Hund gefunden. Nun sind noch einige Faktoren unter Beachtung der eigenen Wohnsituation zu klären.

Wenn du ein eigenes Haus hast, vielleicht sogar mit Garten, kannst du den Hund ohne zusätzliche Anmeldung mit nach Hause nehmen. Allerdings solltest du in jedem Fall dafür sorgen, dass dein Hund dein Grundstück nicht einfach so verlassen kann. Das gehört zu den Pflichten von Hundehaltern mit eigenem Grundstück. In diesem Fall ist ein Zaun sinnvoll. So kann der Hund kann nicht weglaufen und auch die Passanten sind geschützt. Der Zaun sollte in diesem Fall zwischen 1.20 bis 1.80 Meter hoch sein, um einen guten Schutz zu gewährleisten.

In Mietwohnungen gelten schärfere Regeln für Hundehalter. Grundsätzlich kann ein Vermieter Haustiere nicht verbieten. Kleine Tiere kannst du sogar ohne vorherige Zustimmung „einziehen“ lassen. Darunter zählen Kaninchen, Fische oder Kanarienvögel. Diese Tiere machen keinen lauten Lärm und verlassen oft nicht mal das Haus.

Bei Hunden und Katzen ist das etwas anders. Auch hier gilt, dass der Vermieter die Tierhaltung maßgeblich erlauben muss, dass entschied ein Urteil des Bundesgerichtshofs aus dem Jahr 2013. Wenn Sie also in einer Mietwohnung wohnen, sollten Sie den Vermieter immer schriftlich um Erlaubnis bitten, um Streitigkeiten und mögliche Konsequenzen zu vermeiden. Aber bedenke, dass dich keine schriftliche Regelung oder Vorsichtsmaßnahme vor der Haftung für Schäden schützt, die dein Hund verursacht.

Tierhalterhaftpflicht in den Bundesländern

Generell gilt es bei Tieren zu unterscheiden, ab wann diese nicht mehr in der allgemeinen Privathaftpflicht mitversichert sind. Schäden durch kleinere Haustiere wie zum Beispiel Hamster sind meist in der PHV abgedeckt. Für größere Tiere wie Hunde oder Pferde muss eine gesonderte Tierhalterhaftpflichtversicherung abgeschlossen werden. Wo diese zwingend notwendig ist, entscheiden die jeweiligen Bundesländer. Eine allgemeine Versicherungspflicht für Hunde gehört beispielsweise zu den Pflichten von Hundebesitzern in folgenden Bundesländern:

  • Berlin
  • Hamburg
  • Niedersachsen
  • Schleswig-Holstein
  • Sachsen-Anhalt
  • Thüringen

In folgenden Bundesländern gilt eine Haftpflichtversicherung nur zu den Pflichten von Haltern von Listenhunden:

  • Saarland
  • Baden-Württemberg
  • Sachsen, Brandenburg
  • Nordrhein-Westfalen
  • Hessen
  • Rheinland-Pfalz

In Bundesländern, in denen keine allgemeine Versicherungspflicht besteht, wird sie dennoch empfohlen. Eine gute Hundehaftpflicht-Versicherung umfasst Sach-, Vermögens- und Personenschäden in Millionenhöhe.

Welche Versicherung ist als Hundehalter sinnvoll

Sowohl beim Spaziergang als auch in der Mietwohnung oder bei der Haltung im Eigenheim kann es sehr schnell vorkommen, dass der Hund etwas beschädigt. Das können kleine Alltagsgegenstände wie eine Brille oder ein Handy sein. Aber auch größere Schäden sind keine Seltenheit. Löst sich der Hund beispielsweise im Garten von der Leine und verursacht auf der Straße einen Verkehrsunfall können hier schnell hohe Sachschäden entstehen – und auch Personenschäden.

Auch bei einem Spaziergang kann es vorkommen, dass der Hund beim wilden Spielen Spaziergänger verletzt oder Schäden an Kinderwägen verursacht. In diesem Fall gehört es zu den Pflichten des Hundehalters, die Kosten für die entstandenen Schäden zu begleichen. Besonders aus Personenschäden können schnell sehr hohe Schadensersatzforderungen entstehen.

In all diesen Fällen zahlt sich eine gute Hundehaftpflichtversicherung aus. Je nach Versicherer werden hier nicht nur Personen-, Sach- und Vermögensschäden abgedeckt, sondern auch Mietsachschäden, Verstöße gegen Halterhaftpflichten oder einen ungewollten Deckakt. Achte auch immer darauf, ob die Versicherung bereits ab dem Welpenalter greift, denn das bieten nicht alle Versicherer an.

Eine Hundehaftpflichtversicherung sollte dazu nicht nur dich als Halter, sondern auch alle weiteren Tierhüter innerhalb der Familie und sogar Fremdhüter im Schadensfall schützen. Solltest du gerne mit deinem Hund vereisen, prüfe unbedingt, ob der Versicherungsschutz für dich und deinen Hund auch im Ausland greift.

Fazit

Einen Hund als neues Familienmitglied willkommen zu heißen, ist immer ein ganz besonderer Moment. Um jedoch rechtlich auf der sicheren Seite zu sein, müssen wir genau verstehen, welche Regeln aktuell für uns gelten. Auch wenn die verschiedenen Verordnungen und Gesetze zunächst etwas verwirrend sein können, so lohnt es sich doch, genau über die Rechte und Pflichten eines Hundehalters Bescheid zu wissen.

Auf finanzieller Seite ist es am wichtigsten, dass du im Falle eventueller Schadensansprüche ausreichend versichert bist. Eine gute private Hundehaftpflichtversicherung schützt dich vor Ansprüchen, die aufgrund eines Schadens bei deinem Gegenüber gestellt werden.

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Hundehaftpflicht: Was gilt wo?

26.02.2021   15 Min.