Sicher Arbeiten im Homeoffice

Sicher Arbeiten im
Homeoffice

26.01.2112 Min.

Die meisten Unfälle passieren im Haushalt, so heißt es im Allgemeinen. Aber was bedeutet das, wenn auch der Arbeitsplatz im eigenen Haushalt untergebracht ist? Wie kann beim Arbeiten im Homeoffice für ausreichend Sicherheit gesorgt werden, um Arbeitnehmer und deren Gesundheit, um Daten und Büroausstattung zu schützen? Denn so viel ist klar: Sicherheit im Homeoffice bedeutet weit mehr, als deine Kaffeetasse in gebührendem Abstand von der Tastatur abzustellen und den wackeligen Bürostuhl endlich auszutauschen.

So sicher wie im Büro

In gewisser Hinsicht ist das Thema Sicherheit im Homeoffice gar nicht so komplex. Am heimischen Arbeitsplatz sind nämlich genau die gleichen Dinge wichtig, die auch im Büro beachtet werden müssen: Arbeitsschutz, Ergonomie und Datensicherheit sollten hier in gleicher Weise gewährleistet werden. Der wichtigste Unterschied liegt in der eher vagen gesetzlichen Lage rund ums Arbeiten im Homeoffice.

Schon Telearbeit oder noch Homeoffice?

So einfach die Idee vom Homeoffice-Arbeitsplatz sein mag, so kompliziert wird es bei den rechtlichen Grundlagen und Vorgaben. Schon bei der Begriffsbestimmung beispielsweise gehen Theorie und Praxis vielfach auseinander.

Denn ein Telearbeitsplatz nach den Bestimmungen der Arbeitsstättenverordnung (kurz: ArbStättV) ist ein „Bildschirmarbeitsplatz im Privatbereich der Beschäftigten“ (ArbStättV Paragraph 2, Absatz 7). Er gilt aber erst dann als vollständig eingerichteter Telearbeitsplatz, wenn

Arbeitgeber und Beschäftigte die Bedingungen der Telearbeit arbeitsvertraglich oder im Rahmen einer Vereinbarung festgelegt haben und die benötigte Ausstattung des Telearbeitsplatzes mit Mobiliar, Arbeitsmitteln einschließlich der Kommunikationseinrichtungen durch den Arbeitgeber […] im Privatbereich des Beschäftigten bereitgestellt und installiert ist.

In der Praxis erfüllen viele Homeoffice-Arbeitsplätze diese Kriterien jedoch nicht. Sie werden nur unregelmäßig genutzt oder sind vom Arbeitnehmer selbst eingerichtet worden.

Arbeitsschutz gilt immer

Wenn du also mit einem Computer, den dir dein Arbeitgeber zur Verfügung stellt, an deinem eigenen Schreibtisch oder Küchentisch arbeitest, fällt dein Homeoffice-Arbeitsplatz nicht unter die Bestimmungen der ArbStättV. Entsprechend würde dadurch der Arbeitsschutz nicht greifen.

Allerdings regeln sowohl das Bürgerliche Gesetzbuch als auch die Auslegung von Paragraph 2 ArbStättV, dass eine unvollständige Einrichtung von Seiten deines Arbeitsgebers den Arbeitsschutz nicht außer Kraft setzt. Dies gilt also selbst in einem Homeoffice, dass du in weiten Teilen selbst eingerichtet hast.

Risiken beim Arbeiten im Homeoffice

Der Eingangsvergleich mit den Gefahren im Haushalt hinkt natürlich. Ein Homeoffice-Arbeitsplatz ist immer noch ein Arbeitsplatz, weswegen übliche Haushaltsunfälle in dieser Umgebung gar nicht vorkommen sollten.

Was nicht unbedingt bedeutet, dass dein Homeoffice damit automatisch zu einem Safeplace wird, im Gegenteil: Du setzt dich auch zu Hause denselben Risiken aus wie im Betrieb. Mit dem Unterschied, dass in deinen vier Wänden außer dir selbst erst einmal niemand regelmäßig nachprüft, wie es um die Maßnahmen für einen ausreichenden Arbeitsschutz bestellt ist.

Hintergrund Gefährdungsbeurteilung

Gesetzlich ist auch für Telearbeitsplätze eine Gefährdungsbeurteilung vorgesehen. Das gibt dem Arbeitgeber die Möglichkeit, geeignete Maßnahmen für den Arbeitsschutz zu ergreifen. Daneben ist eine Unterweisung der Arbeitnehmer zu möglichen Gefahren und richtigem Verhalten vorgesehen.

Für das Homeoffice besteht aber die besondere Schwierigkeit, dass du wegen des Schutzes der privaten Wohnung deinen Arbeitgeber nicht in deine Wohnung und an deinen Arbeitsplatz lassen musst. Das macht sowohl die Gefährdungsbeurteilung als auch regelmäßige Prüfungen des Arbeitsschutzes rechtlich heikel. Damit Arbeitgeber und Arbeitnehmer gleichermaßen geschützt sind, sollte hierfür unbedingt eine Regelung gefunden werden.

Risikofaktor falsche Arbeitsumgebung

Für das Arbeiten im Homeoffice braucht es nicht viel – oder? Unabhängig davon, dass beispielsweise ein Küchentisch den Vorgaben der ArbStättV nicht wirklich nachkommt, ist er auch ganz allgemein keine gute Lösung für einen Arbeitsbereich, der den Namen verdient hat. Er ist bestenfalls ein Provisorium, genauso wie Wohnzimmer- oder Esszimmertische. Wenn du längerfristig von zu Hause arbeitest, sollte es für diesen Zweck schon einen separaten Platz geben.

Das hat nicht nur praktische Gründe – wer will schon täglich seine ganzen Arbeitsmittel auf- und wieder abbauen müssen? –, sondern dient letztlich dazu, deine Ausrüstung zu schützen:

  • (In)Stabile Unterlage
    Je nach Aufstellungsplatz des Tisches ist er unter Umständen keine sonderlich stabile Unterlage für wichtige technische Geräte. Wenn Rechner, zusätzliche Bildschirme, Telefon und so weiter im Wohnzimmer aufgebaut werden, ist das womöglich eine wackelige Angelegenheit, bei der Beschädigungen nur eine unbedachte Bewegung entfernt sind – zumal das in Räumen, die du nicht alleine nutzt, nur wahrscheinlicher wird.
  • Mischnutzung
    Dazu besteht immer die Möglichkeit, dass neben deinen Arbeitsmitteln Gegenstände auf Küchen- oder anderen Tischen landen, die zwar in den Raum, aber nicht in die Nähe technischer Geräte oder wichtiger Unterlagen gehören. Zum Beispiel weil diese Tische und Räume von anderen Haushaltsmitgliedern weiter genutzt werden, auch während deiner Arbeitszeit.
  • Stolperfalle Kabel
    Ein fester Arbeitstisch vereinfacht außerdem die Unterbringung der gesamten Verkabelung, die die Ausrüstung für das Arbeiten im Homeoffice üblicherweise mit sich bringt. Die sind unter Umständen sonst Stolperfallen und bedeuten nicht nur Personen-, sondern auch gleich Sachschaden, wenn der Rechner mit dem Ladekabel vom Tisch gerissen wird.Das Problem besteht allerdings ebenso an Schreibtischen, an denen die verschiedenen Kabel nicht sorgfältig genug untergebracht wurden. Da es hierbei nicht allein um Ordnungssinn oder die Optik des Arbeitsplatzes geht, solltest du darauf schon achten.
  • Wohlfühlatmosphäre
    Das Arbeiten im Homeoffice lässt dir mehr Möglichkeiten, den Arbeitsplatz nach deinen Vorstellungen zu gestalten. Es spricht auch prinzipiell nichts dagegen, wenn du mit Pflanzen, Bildern und eventuell etwas Deko für eine angenehme Atmosphäre sorgst. Die sollte aber keine Gefahrenquelle für deine Ausrüstung darstellen.
    Das gilt genauso für Getränke am Arbeitsplatz. Natürlich ist Trinken wichtig – Gläser, Tassen, Flaschen und sonstige Behältnisse sollten aber in gebührendem Sicherheitsabstand zu allem abgestellt werden, was du zum Arbeiten unbedingt benötigst.

Risikofaktor unzureichende Büroausstattung

Manchmal musst du im Homeoffice mit dem Arbeiten, was du zur Verfügung hast. Vor allem bei kurzfristigen oder -zeitigen Ausflügen ins heimische Büro ist das häufig üblich. Langfristig betrachtet sprechen aber verschiedene Aspekte des Arbeitsschutzes dafür, die Ausstattung entsprechend anzupassen:

  • Ungeeignete Stühle etwa, die zum „Kippeln“ animieren, sollten im Büroalltag mit viel Sitzzeit keinen Platz haben.
  • Unterschätze den Faktor Ergonomie am Arbeitsplatz nicht: Laptops, die zum Herabschauen zwingen, zu niedrige/hohe Schreibtische oder Bürostühle, die deinem Rücken schaden bedeuten zwar kein akutes Sicherheitsrisiko. Auf Dauer werden sich solche Missstände allerdings körperlich auf unangenehme Weise bemerkbar machen.
  • Versuche eine räumliche Trennung von Arbeit und Privatleben zu erreichen. Ansonsten läufst du Gefahr, deine Work-Life-Balance durcheinander zu bringen, weil du immer glaubst erreichbar sein zu müssen oder immer deine Arbeitszeit überziehst. Deswegen sind geregelte Arbeitszeiten übrigens fester Bestandteil des vorgesehenen Arbeitsschutzes.

Was ist wie versichert im Homeoffice?

Sicherheit im Homeoffice bedeutet selbstverständlich auch Absicherung gegen Unfälle und Missgeschicke. Die entscheidende Frage ist allerdings, wie derartige Vorfälle unter den besonderen Voraussetzungen des Arbeitens im Homeoffice geregelt sind.

(Arbeits-)Unfälle im Homeoffice

Auf dem Weg zur Arbeit, auf dem Heimweg und bei der beruflichen Tätigkeit selbst greift die gesetzliche Unfallversicherung – zumindest für das Arbeiten im Betrieb. Wenn du deine Arbeit stattdessen im Homeoffice erledigst, musst du allerdings einige Besonderheiten berücksichtigen.

Die gute Nachricht vorneweg: Der gesetzliche Unfallschutz gilt grundsätzlich auch für das Homeoffice. Damit sind alle Unfälle, die sich im Rahmen deiner beruflichen Tätigkeit ereignen, versichert.

Es folgt das obligatorische „Aber“: Ein Arbeitsunfall liegt nur dann vor, wenn deine Tätigkeit während des Unfalls im Zusammenhang mit deinen beruflichen Aufgaben steht. Zum Beispiel:

  • Ein Sturz auf der Kellertreppe beim Versuch, die unterbrochene Internetverbindung wiederherzustellen – ein Arbeitsunfall.
  • Kurz zur Toilette gehen und dabei im Flur ausrutschen – kein Arbeitsunfall.

Laut Bundessozialgericht handelt es sich dabei um eine „eigenwirtschaftliche Tätigkeit“, genauso wie beim Essen. Weil es im Einzelfall schwierig ist, die Grenze zwischen privat und beruflich im Homeoffice zu ziehen – und weil dein Arbeitgeber nicht für die Sicherheit in deiner gesamten Wohnung verantwortlich ist –, werden solche und ähnliche Fälle oft vor Gericht entschieden. Im Zweifelsfall ist es wohl einfacher, eine private Unfallversicherung abzuschließen und in jeder Situation auf der sicheren Seite zu sein.

Sicherheit für deine Arbeitsgeräte

Gefahren bestehen im Homeoffice aber nicht nur für dich, sondern auch für deine Arbeitsgeräte. Je nach Ausstattung kann es recht teuer werden, wenn ein Laptop zu Bruch geht oder nach einem Diebstahl ersetzt werden muss. Mit ausreichendem Versicherungsschutz ist das aber kein Problem:

Die Hausratversicherung

Schäden durch Brand, Blitzschlag, Sturm, Hagel, Explosion, Leitungswasser und Einbruchdiebstahl deckt die Hausratversicherung ab.

Dabei spielt es übrigens keine Rolle, ob du an deinem privaten Rechner arbeitest oder ein Gerät benutzt, dass dir dein Arbeitgeber stellt. Die Versicherung gilt in beiden Fällen.

Die Haftpflichtversicherung

Für Schäden, die du selbst verursacht hast, kommt es immer auf die Umstände an. Prinzipiell wirkt die Haftpflicht auch im Homeoffice. Ob deine eigene oder die Haftpflichtversicherung deines Arbeitgebers für die Kosten aufkommt, wird nach der abgestuften Arbeitnehmerhaftung entschieden:

Bei Vorsatz und grober Fahrlässigkeit (wenn du beispielsweise nicht dafür gesorgt hast, dass niemand sonst an deinen Rechner gelangen kann) haftest du selbst.

Bei leichter Fahrlässigkeit hingegen haftet die Versicherung des Arbeitgebers.

Wird eine mittlere Fahrlässigkeit festgestellt, kommt es zu einer Haftungsteilung.

Genau wie bei der Unfallversicherung sind die Grenzen zwischen betrieblich veranlasster und privater Tätigkeit manchmal fließend. Beschädigst du deinen Laptop, weil du außerhalb der geregelten Arbeitszeiten nur noch schnell eine Mail verschicken wolltest, musst du unter Umständen selbst für den Schaden aufkommen. Dann hilft eine private Haftpflichtversicherung, um dich vor den Kosten zu bewahren.

Wir bieten dir mit unserer Hausratversicherung und unserer Privathaftpflichtversicherung deshalb perfekten und umfassenden Schutz für das Arbeiten im Homeoffice. Damit musst du dir keine Gedanken um mögliche Missgeschicke oder Unfälle machen, sondern kannst dich voll und ganz auf deinen Job konzentrieren.

Datensicherheit im Homeoffice

Sicheres Homeoffice bedeutet natürlich auch sichere IT. Grundsätzlich ist es Aufgabe des Arbeitgebers, Regeln aufzustellen (unter anderem für Datenschutz und Datensicherheit) und Vorkehrungen zu treffen, damit die Mitarbeiter geschützt kommunizieren und arbeiten können.

Wichtige Maßnahmen hierfür sind beispielsweise

  • verschlüsselte Speichermedien, die nicht von Unbefugten ausgelesen werden können;
  • Verifizierungen für Kontakte und Kommunikation;
  • sichere Remote-Zugriffe auf das Firmennetz über VPN.

Allerdings kannst du auch selbst dazu beitragen, dass sensible Daten jederzeit sicher sind im Homeoffice. Neben den üblichen digitalen Vorkehrungen wie Virenschutz, sicheren Passwörtern und regelmäßigen Backups, gehören dazu oft vermeintlich banale Dinge:

  • Sorge dafür, dass nur du auf deinen Rechner zugreifen kannst, solltest du einmal nicht an deinem Platz sein – Türen abschließen und den Rechner mit Passwort sperren sind zwei Möglichkeiten.
  • Lass keine sensiblen Daten offen am Arbeitsplatz zurück – das gilt übrigens genauso für Informationen in Papierform!
  • Achte noch mehr auf mögliche Phishing-Mails oder ähnliche Versuche, Zugriff auf deinen Rechner zu bekommen.
  • Schütze deinen WLAN-Router, denn auch der stellt einen potenziellen Angriffspunkt für Cyberkriminelle dar.

Im Zweifelsfall hältst du am besten immer Rücksprache mit deinem Arbeitgeber oder der IT-Abteilung, ob die bisher ergriffenen Maßnahmen ausreichen. Datensicherheit mag zwar Chefsache sein, funktioniert aber eben nur dann, wenn jeder seinen Teil zum sicheren Arbeiten im Homeoffice beiträgt.

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