Was kostet eigentlich ein Pferd?

Was kostet eigentlich ein Pferd?

01.09.2110 Min.

Ein eigenes Pferd zu kaufen, ist ein großer Schritt, der gut überlegt sein will. Das gilt zwar grundsätzlich für jedes Tier, doch Pferde stellen besonders hohe Ansprüche – und das in vielerlei Hinsicht. Spätestens bei den Kosten für die Haltung macht sich das bemerkbar. Hier erfährst du, welche Kosten auf dich als Pferdehalter*in zukommen.

Der Zeitfaktor

Pferde kosten in erster Linie eines: viel Zeit. Ehe du dir also konkrete Gedanken um die Finanzierung eines eigenen Pferdes machst, solltest du dein Zeitpensum kennen.
Pferde müssen regelmäßig geputzt, gestriegelt und bewegt werden – das Reiten allein deckt den Bewegungsbedarf eines Pferdes nicht ab. Für mindestens zwei Stunden täglich muss es zusätzlich im Schritt bewegt werden.

Auch das Füttern, das Ausmisten des Stalls und das Aufräumen kosten Zeit. Insgesamt solltest du von 2 bis 3 Stunden Aufwand ausgehen – pro Tag, bei jeder Witterung, an Wochenenden und Feiertagen. Dieser Verantwortung solltest du dir bewusst sein.

Kläre daher ab, wer sich um dein Tier kümmert, wenn es bei dir mal nicht geht. Dein Pferd sollte nicht darunter leiden, wenn du keine Zeit hast.

Die Anschaffung

Der größte Kostenpunkt ist oft das Pferd selbst: Mehrere tausend Euro musst du dafür einrechnen. Wie hoch die Summe genau ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab, von

  • Alter,
  • Rasse,
  • Abstammung sowie
  • Ausbildung.

Der Kaufpreis für ein reines Freizeitpferd liegt meist zwischen 4.000 und 6.000 Euro. Ein Sportpferd ist schon deutlich teurer: Für ein gut angerittenes Pferd solltest du mindestens 10.000 Euro einplanen. Nach oben hin sind die Grenzen natürlich offen.

Die Ankaufuntersuchung

Es ist immer ratsam, wenn ein Tierarzt oder eine Tierärztin eine Ankaufsuntersuchung, eine sogenannte AKU, durchführt. Dabei werden unter anderem die Balance, der Knochenbau, die Hufe und eventuelle Lahmheiten des Pferdes abgeprüft. Akute Verletzungen und Krankheiten, deren Behandlung später teuer werden kann, lassen sich so ausschließen.

Eine solche kleine Untersuchung kostet etwa 150 bis 200 Euro. Zusätzlich kannst du Röntgenaufnahmen von den Gelenken anfordern, was natürlich mehr kostet. Bei einer großen AKU kommen dann noch Blutuntersuchungen dazu. Diese ist vor allem bei teuren Pferden oder Profipferden sinnvoll.
Wer die Kosten für die AKU trägt, ist eine Frage der Absprache mit dem*der Verkäufer*in.

Es gibt verschiedene Modelle:

  • Käufer*in und Verkäufer*in teilen sich die Kosten.
  • Der*die Käufer*in zahlt, wenn das Tier gesund ist, der*die Verkäufer*in, wenn das Pferd Beschwerden hat.
  • Der*die Käufer*in zahlt.
  • Der*die Verkäufer*in zahlt.

Tipp: Überstürze den Kauf nicht! Denn nicht nur die Anschaffung eines Pferds ist teuer. Pferde können auch bis zu 30 Jahre alt werden – eine lange Zeit, in der du für Futter, Unterbringung und andere Kosten aufkommen musst. Triff deine Entscheidung deshalb nicht nach der ersten Begegnung, sondern nimm dir ausreichend Bedenkzeit. Solltest du danach weiterhin Interesse an dem Pferd haben, steht einem Kauf nichts mehr im Wege.

Kosten für die Grundausstattung

Herzlichen Glückwunsch, du hast ein Pferd gekauft! Damit du das Glück dieser Erde wirklich auf seinem Rücken findest, benötigst du eine gewisse Grundausstattung. Die Kosten dafür können je nach Qualität und deinem Anspruch variieren.

Sattel

Ein ordentlicher Sattel kostet gut und gerne über 1.000 Euro, doch gerade hier solltest du nicht sparen. Denn ein billiger Sattel kann schlecht sitzen und zur Lahmheit deines Pferdes führen. Besser ist ein maßgefertigter Sattel. Der ist zwar teuer, lohnt sich aber langfristig.

Lass dich bei einem Sattler oder einer Sattlerin bezüglich der verschiedenen Arten und Modelle beraten, damit der Sattel zu deinem Pferd und dir passt. Zwischen Pferderücken und Sattel gehört eine Sattelunterlage, von der du mehrere anschaffen solltest. Auch Sattelgurt sowie Steigbügel und Steigbügelriemen solltest du nicht vergessen.

Trensenzaum

Neben dem Sattel gehört auch die Trense zur Grundausstattung für Pferde. Eine gute Trense kostet 200 bis 300 Euro. Allerdings gibt es viele verschiedene Arten. Welche für dich und dein Pferd geeignet ist, hängt davon ab,

  • welchen Stil du reiten möchtest,
  • welches Ziel du mit deinem Pferd verfolgst und
  • wie erfahren du bist.

Wichtig ist, dass der Trensenzaum deinem Pferd perfekt passt. Es ist weder für dich noch für dein Pferd schön, mit einer schmerzenden Trense reiten zu müssen.
und deinem Anspruch variieren.

Weiteres Zubehör

Im Laufe der Zeit wird deine Sammlung an Reitzubehör wie von selbst wachsen. Für den Anfang ist die Grundausstattung vollkommen ausreichend. Mit der Zeit wirst du merken, was für dich und dein Pferd sinnvolle Ergänzungen für eure Ausrüstung sind.

Was du auf jeden Fall benötigst:

  • mehrere Halfter und Führstricke
  • eine Abschwitzdecke
  • Putzzeug (Hufkratzer, Kardätsche, Striegel und Bürsten)
  • eine Stallapotheke
  • Pflegeprodukte
  • Insektenschutz

Mögliches weiteres Zubehör:

  • ein langes Seil für die Bodenarbeit
  • eine Dressurgerte
  • eine Longe
  • eine Longierpeitsche
  • Hilfszügel
  • Gamaschen
  • weitere Decken
  • zusätzliche Bürsten
  • eine Huffeile
  • Lederpflege

Die Ausstattung für dich

Wenn dein Pferd ausgestattet ist, kannst du dich um dein eigenes Equipment kümmern. Gehst du bereits länger reiten, bist du sicherlich schon bestens ausgestattet. Dennoch wollen wir hier kurz auflisten, was du als Reiter*in haben solltest.
Zunächst einmal brauchst du einen Reithelm, um deinen Kopf bei Stürzen zu schützen. Den gibt es ab 50 Euro. Dann benötigst du Reiterkleidung, bestehend aus
Reithose, Reitstiefel, Sicherheitsweste, Jacke, Reithandschuhen und Rückenprotektoren.
Insgesamt kommen für deine Ausstattung Kosten von etwa 400 Euro auf dich zu.

Neuanschaffungen

Reiten ist ein materialintensives Hobby und das gilt nicht nur für den Umfang der Ausstattung. Mit der Zeit sorgen Verschleiß – oder dein Pferd selbst – dafür, dass du manches Teil ersetzen musst: Ein abgerissenes Halfter hier, eine zerrissene Fliegenmaske da, nicht zu vergessen die Decken, Trense, Bandagen und Sattelunterlagen.

Außerdem müssen deine Reitersachen hin und wieder erneuert werden. Für solche Neuanschaffungen solltest du immer ein finanzielles Polster von 200 bis 300 Euro im Jahr haben.

Laufende Kosten für dein Pferd

Für das Wohlbefinden und die bestmögliche Versorgung deines vierbeinigen Lieblings ist mehr als bloß Futter und ein Stall nötig. Wir haben dir die laufenden Kosten zusammengestellt.

Unterbringung

Neben viel Platz auf einer Weide braucht dein Pferd einen Stall, in dem es untergebracht wird. Die Kosten für die Stallmiete fallen deutschlandweit sehr unterschiedlich aus und schwanken stark nach Wohnort. Im Umfeld größerer Städte ist die Unterbringung am teuersten.
Noch dazu macht es einen Unterschied,

  • ob dein Pferd in einer Pferdepension mit Vollpension untergebracht ist;
  • ob es dort in einer Innenbox oder in einer Paddockbox mit Zugang zu einem eingezäunten Auslauf steht; oder
  • ob dein Pferd auf einem Bauernhof untergebracht ist und du dich selbst um die Versorgung und das Futter kümmerst.

Ein eigener Stall spart nicht unbedingt Kosten. Denn du musst für Dinge wie Zaunmaterial, die Pflege der Wiesen, Sand für den Reitplatz und die Instandhaltung des Stalls aufkommen und die Versorgung deines Pferdes komplett selbst übernehmen.
Die Kostenfrage für die Unterbringung lässt sich also nicht pauschal beantworten. Im Durchschnitt kannst du aber von 200 bis 500 Euro an monatlichen Kosten ausgehen.

Futter

In der Miete für den Pensionsstall sind die Kosten für das Heu bereits enthalten. Wenn du dein Pferd selbst versorgst, musst du dich dagegen selbst um das Heu und die anfallenden Kosten kümmern. Je nach Statur, Rasse und Energiebedarf deines Pferdes vertilgt es im Monat gut und gerne 450 Kilo Heu. Das macht etwa 90 Euro im Monat.

Unter Umständen ist in der Stallmiete auch Kraftfutter enthalten. Wie viel Kraftfutter dein Pferd benötigt, hängt von der Arbeitsleistung des Tieres, dem Körpergewicht und der Größe ab. Was du aber in jedem Fall selbst zahlen musst, ist das Zusatz- und Mineralfutter. Rechne dafür mit 15 bis 40 Euro pro Monat.

Tipp: Leckerlis für dein Pferd kannst du einfach selber machen.

Tierarzt/Tierärztin

Besuche beim Tierarzt oder der Tierärztin stehen für dein Pferd regelmäßig auf dem Plan. Die laufenden Behandlungs- und Untersuchungskosten setzen sich in erster Linie aus den Impfungen gegen Grippe, Tetanus und das equine Herpesvirus (EHV) zusammen. Im Einzelfall können weitere Impfungen sinnvoll sein. Pro Jahr fallen dafür 150 Euro an.

Außerdem muss viermal im Jahr eine Wurmkur durchgeführt werden, die jeweils 15 Euro kostet. Die jährliche Kontrolle durch den Pferdezahnarzt oder die Pferdezahnärztin liegt bei 100 bis 200 Euro. Krankheiten, Verletzungen und etwaige Operationen verursachen die größten Kosten – nicht selten liegen sie im Bereich mehrerer tausend Euro.
Für solche Notfälle empfiehlt sich deshalb unbedingt eine Versicherung. OP-Versicherungen für Pferde gibt es bereits ab 25 Euro im Monat.

Hufschmied*in

Damit dein Pferd gesund und zufrieden bleibt, sollte alle 6 bis 8 Wochen der*die Hufschmied*in Hand anlegen: Pflege der Hufe und Erneuerung der Eisen sind regelmäßig zu wiederholen. Dafür kommen durchschnittlich 30 bis 100 Euro zusammen – je nachdem, ob dein Pferd Barhufer oder beschlagen ist.

Sattler*in

Mindestens einmal im Jahr solltest du deinen Sattel von den Profis kontrollieren lassen. Ein*e Sattler*in überprüft ihn auf etwaige Schäden und repariert diese. Noch dazu erneuert er*sie bei Bedarf die Polsterung, damit der Sattel weiterhin gut sitzt. Die Ausgaben für diese Arbeiten belaufen sich in der Regel auf 100 bis 200 Euro.

Versicherungen

Genau wie Menschen passieren auch Pferden gelegentlich Missgeschicke, die teuer werden können. Deswegen ist eine Pferdehaftpflichtversicherung absolut sinnvoll. Sie schützt dich, wenn Personen und Gegenstände durch dein Pferd zu Schaden kommen oder wenn es nach einem anderen Pferd tritt.

Unser Premium Pferde Haftpflichtschutz deckt aber noch mehr Schadensfälle ab: Neben Reitbeteiligung und gebisslosem Reiten sind bei unserer Pferdehaftpflichtversicherung sogar Fremdreiter*innen mitversichert, sodass du keine separate Fremdreiterversicherung benötigst. Für diesen umfassenden Schutz zahlst du bei uns 96 Euro im Jahr.

Reitunterricht

Wenn du dich mit deinem Pferd weiterentwickeln und gesundheitsschonend reiten möchtest, ist Reitunterricht unerlässlich. Die Kostenspanne liegt zwischen 25 und 300 Euro im Monat – je nachdem, ob es Gruppen- oder Einzelunterricht ist. Lehrstunden zur Vorbereitung auf das nächste Turnier sind zudem teurer als der Unterricht für Freizeitreiter*innen.

Optionale Kostenpunkte

Zu den aufgelisteten Kosten kommen unter Umständen noch einige weitere hinzu:

  • Pferdesteuer: Wie Hundebesitzer*innen, so müssen auch Pferdehalter*innen eine Steuer für ihr Tier entrichten. Bisher allerdings nicht in jedem Bundesland.
  • Reitplakette: Genauso ist es nicht in jedem Bundesland verpflichtend, eine Reitplakette zu haben.
  • Mitgliedsbeitrag für den Reitverein: Falls du Mitglied in einem Reitverein bist, musst du dafür einen jährlichen Beitrag zahlen.

Sparmöglichkeiten

Durchschnittliche monatliche Kosten von mehr als 400 Euro für das eigene Pferd sind eine beachtliche Summe. Und darin sind außerplanmäßige Ausgaben noch gar nicht enthalten. Damit du dir den Traum vom Pferd dennoch erfüllen kannst, zeigen wir dir einige Möglichkeiten, um die Kosten hierfür zu reduzieren.

Ein Sparkonto fürs Pferd

Damit es dir leichter fällt, immer genug Geld für größere Anschaffungen und Tierarztkosten beiseitezulegen, ist ein separates Sparkonto für Ausgaben rund um dein Pferd sinnvoll.

Leihen statt kaufen

Wenn du hauptsächlich in heimischen Gefilden unterwegs bist und keine Turnierambitionen hast, brauchst du dir keinen eigenen Pferdeanhänger anzuschaffen. Für die seltenen Gelegenheiten, zu denen du einen benötigst, kannst du dir einen Anhänger leihen. Sollte damit etwas passieren, wird der Schaden von unserer Pferdehaftpflichtversicherung abgedeckt.

Eine Reitbeteiligung

Eine Reitbeteiligung gibt dir die Möglichkeit, das Pferd eines anderen zu pflegen und zu reiten, ohne dir selbst eines anzuschaffen. Das geht oft schon für weniger als 100 Euro im Monat. Umgekehrt kann für dich als Pferdehalter*in eine Reitbeteiligung die Lösung sein, um Kosten zu sparen und gegen Zeitprobleme anzugehen.
Wichtig: Auch die Reitbeteiligung ist in unserer Pferdehaftpflichtversicherung mitversichert.

Vermieten statt allein zahlen

Du hast einen eigenen Stall zur Verfügung? Super! Dann kannst du an andere Pferdehalter*innen eine Box für ihre Tiere vermieten und somit deine Ausgaben reduzieren.

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