Ab wann ist man eine Familie? Was sagt die Familienhaftpflicht?

Fangen wir mit dem Wort „Familie“ an: Der Begriff „Familie“ stammt vom lateinischen Wort „Famulus“, dem Begriff für Diener bzw. von „Familia“, dem Begriff für die Gesamtheit der Dienerschaft. Unter der Bezeichnung Familie wird soziologisch eine Lebenspartnerschaft, Partnerschaft, Heirat, Adoption oder eine Lebensgemeinschaft bezeichnet. Diese ist aus der Abstammung begründet, wie zum Beispiel Eltern bzw. Erziehungsberechtigte mit Kindern. Gelegentlich fallen unter die Bezeichnung auch Lebensgefährten oder andere im Haushalt lebende Verwandte. Im Wesentlichen beruht eine Familie auf Verwandtschaft. Für uns beginnt sie allerdings schon dann, wenn man unter einem Dach wohnt. Also sind auch diese Personen in einer Familienversicherung Haftpflicht versichert.

Lassen wir die Haftpflicht für die Familie mal außen vor. Der Ursprung des Begriffs „Familie“.

In der Antike gab es für Familie kein Wort – der Begriff „Familia“ wurde vielschichtig verwendet und bezeichnete nicht die im deutschen Sprachgebrauch gemeinte Familie, die aus Mutter, Vater und Kindern besteht. Vielmehr bezeichnete „Familia“ Machtverhältnisse und Herrschaftsbeziehungen. Erst viel später, in der römischen Antike, wurde der Begriff „Familia“ für eine soziale Einheit verwendet. Der Hausherr hatte das alleinige Verfügungsrecht über seinen gesamten Haushalt, darunter auch die Ehefrau, Kinder, Freigelassenen, Sklaven und Vieh. Im Mittelalter stand das Wort „Familia“ für den Rahmenhaushalt einer Herrschaft, der dadurch teilweise bis zu mehrere Tausend Personen umfassen konnte. In dem System gab es verschiedene Hausgemeinschaften, die einander übergeordnet waren. In der Neuzeit mit Ende des 17. Jahrhunderts zog der Begriff auch in die deutsche Alltagssprache ein. Das Wort „Familie“ kam aus dem französischen Sprachgebrauch und bezeichnete ein Haus. Später wurde dann der Begriff Familie für die Kernfamilie oder eine erweiterte verwandtschaftliche Beziehung verwendet. Heute leben wir in vielen verschiedenen Formen von Familien.

 

Die Familie im Duden.

Im deutschen Duden wird der Begriff Familie als eine Lebensgemeinschaft bezeichnet, die entweder aus einem Elternteil oder einem Elternpaar mit mindestens einem Kind besteht. Doch können eine Frau und ein Mann ohne Kinder nicht auch als Familie bezeichnet werden? Gemäß einer Umfrage, bei der auch Doppelnennungen möglich waren, verstehen 90 % der Deutschen in der Altersgruppe zwischen 18 und 44 Jahren unter dem Begriff Familie ein Ehepaar, das verheiratet ist und Kinder hat. Lediglich 23 % verstehen darunter auch ein verheiratetes Paar, das kinderlos ist. Im Recht wird nicht von Familie gesprochen – ausgenommen ist das Grundgesetz zum Schutz der Familie. Stattdessen werden andere Begriffe verwendet, wie zum Beispiel Gemeinschaft und Verwandtschaft. Einige Rechtswissenschaftler verstehen unter Familie im Grundgesetz die Gemeinschaft von Eltern mit ihren Kindern.

 

Welche Familienformen gibt es noch?

Kinderlose Ehen und Lebensgemeinschaften: Wie gesagt, viele Menschen denken, dass eine Ehe nur mit Kindern glücklich sein kann. Bleibt eine Ehe kinderlos, dann gilt sie für viele als nicht erfolgreich. Diese Vorteile stammen aber noch aus früheren Zeiten. Heute gibt es verschiedene Formen von Familien, die auch in unserer Familienhaftpflichtversicherung berücksichtigt werden. Frauen und Männer können heute frei über diese Frage entscheiden und müssen keine Rücksicht auf alte Traditionen nehmen. Außerdem löst sich die traditionelle Verbindung von Ehe, Partnerschaft und Familie immer mehr auf. Die Zahl der kinderlosen Paare und nichtehelichen Lebensgemeinschaften steigt immer mehr an. Auch die Ehe hat in den letzten Jahrzehnten ihren Stellenwert immer mehr verloren und die Zahl der nichtehelichen Lebensgemeinschaften nimmt konstant zu. Von 1972-1982 stieg die Zahl der Lebensgemeinschaften von 136.000 auf 515.000 an. Im Jahr 1991 gab es in Deutschland 1.393.000 nichteheliche Lebensgemeinschaften. 1995 erhöhte sich diese Zahl auf 1,741 Millionen. Schaut man sich die nichtehelichen Lebensgemeinschaften mit Kindern näher an, dann zeigt sich, dass in den neuen Bundesländern und in Ostberlin ihr Anteil 52 % beträgt, während es in dem früheren Bundesgebiet 19,8 % sind. Auf Deutschland gesamt gesehen, beträgt der Anteil der nichtehelichen Lebensgemeinschaften mit Kindern 27,3 %. Während vor einigen Jahrzehnten der Grund für Kinderlosigkeit in erster Linie ein medizinisch bedingtes Problem war, ist dies heute vielmehr eine bewusste Entscheidung. Neu ist hingegen, dass kinderlose Paare nicht mehr wie früher diskriminiert werden, sondern dass die positiven Seiten, die mit der Kinderlosigkeit einhergehen, von der Bevölkerung akzeptiert werden.

 

Viele Partner entscheiden sich bewusst gegen Kinder.

Vor allem erwerbstätige und hochqualifizierte Frauen entscheiden sich bewusst gegen Kinder und für die Karriere. Hinzu kommt, dass die Elternschaft an Attraktivität in Deutschland verloren hat. Im Verlauf der 1990er Jahre ist die Kinderlosigkeit sprunghaft angestiegen. Mit der zunehmenden Zahl der kinderlosen Paare hat sich auch die Verknüpfung der Familie an Elternschaft aufgelöst. Daher sind in der Familienhaftpflicht nicht zwangsweise nur Eltern mit Kinder versichert, sondern auch kinderlose Lebenspartnerschaften oder Familien ohne Kinder.

 

Regenbogenfamilien – Familien mit zwei gleichgeschlechtlichen Partnern.

Mit dem Begriff Regenbogenfamilie werden Familien bezeichnet, bei denen zwei homosexuelle Partner zusammen mit Kinder als Familie leben. Die beiden Elternteile können in der gleichgeschlechtlichen Ehe miteinander verheiratet sein oder alternativ auch eine eingetragene Partnerschaft besitzen bzw. formlos mit dem Lebensgefährten verbunden sein. Seit 2011 gibt es einen internationalen Tag der Regenbogenfamilien. Er wurde von LGBT Familien-Organisationen aus den USA, Kanada und Europa auf dem International Family Equality Day bestimmt. Dieser Tag steht für Solidarität und Gleichstellung der Regenbogenfamilien. Jeweils am ersten Sonntag im Mai wird dieser Tag weltweit gefeiert. Der Begriff Regenbogenfamilie stammt von der Regenbogenflagge ab, die weltweit das Symbol für Schwule und Lesben ist. Und weil wir kunterbunte Lebensformen lieben, versichert die Haftpflichtversicherung Familie von helden.de auch Regenbogenfamilien.

 

Tiere als Kinder- und Familienersatz

In Deutschland leben etwa 22 Millionen Haustiere. Sie sind für Alleinlebende nicht nur ein Tröster und Therapeut, sondern dienen oft auch als Familienersatz. Studien zeigen, dass Haustiere das Wohlbefinden steigern. In jedem dritten Haushalt in Deutschland lebt inzwischen ein Tier. Aber nicht nur Hunde, Katzen und Vögel, sondern noch jede Menge andere Haustiere. Vierbeinige Mitbewohner sind vor allem bei den über 60-jährigen als Ersatz für einen Lebensgefährten beliebt. Bei helden.de gibt es deswegen auch den optimalen Schutz für dein vierbeiniges Familienmitglied.