Vollgepackt: Alles über Lastenräder und Elektro-Lastenräder

Den Wocheneinkauf bequem nach Hause oder die Kinder in die Schule bringen – für solche Gelegenheiten wird häufig noch das Auto genutzt. Dabei lohnt sich das auf kurzen Strecken kaum und schadet dem Fahrzeug genau wie der Umwelt.

Mit Lastenfahrrädern gibt es eine Alternative, die nicht nur klimafreundlich und praktisch ist. Sie bedeutet vor allem Unabhängigkeit vom Auto und damit ein völlig neues Lebensgefühl.

Lastenräder: Der neue Hype

„Neu“ ist beim Thema Lastenfahrräder tatsächlich ein relativer Begriff. Das Konzept, auch schwere Lasten mit einem Fahrrad zu transportieren, ist nämlich keineswegs neu. Das Auto hat diese Aufgabe nur lange Zeit vorrangig übernommen.

Vor allem in den Städten sind Autos mittlerweile aber ein großes Problem: Es gibt zu viele, sie sind zu laut, zu umwelt- und klimaschädlich, zu langsam. Die schiere Anzahl der Autos überfordert die städtische Infrastruktur und legt diese besonders zu den Stoßzeiten regelrecht lahm.

Andere Verkehrsmittel sind dagegen meist schneller – vor allem Fahrräder. Dass gerade Lastenfahrräder seit einigen Jahren einen Boom erleben, liegt nicht zuletzt am schnelleren Vorankommen in der Stadt. Es hängt zudem mit einem wachsenden Umweltbewusstsein zusammen und der Erkenntnis – es braucht gar nicht immer ein Auto für die alltäglichen Erledigungen.

Noch leistungsfähiger mit Elektro-Antrieb im Lastenrad

Ein weiterer Grund für die wachsende Beliebtheit von Fahrrädern liegt in einem enormen Zugewinn an Komfort – der Elektro-Antrieb macht’s möglich. Tatsächlich macht er sogar sehr vieles möglich, zum Beispiel den Transport von Lasten, die mit einem Fahrrad ohne elektronische Unterstützung kaum zu bewältigen wären.

Deshalb sind Lastenräder inzwischen eine echte Alternative zum Auto. Je nach Ausstattung lässt sich mit einem Lasten-Pedelec problemlos der Wocheneinkauf transportieren. Oder der Nachwuchs, solange er noch in den Laderaum passt. Aber selbst in dieser Hinsicht können E-Lastenräder mit einigen Kapazitäten aufwarten.

Wenn du dich für ein E-Bike Lastenrad entscheidest, solltest du einige grundsätzliche Punkte im Vorfeld beachten:

  • Bis zu einer Leistung von maximal 250Watt und einer Höchstgeschwindigkeit von 25 km/h gelten die Lasten-Pedelecs noch als „normales“ Fahrrad. Das heißt, es besteht keine Helm-und Versicherungspflicht – auch wenn beides unbedingt zu empfehlen ist.
  • Schafft der Elektroantrieb allerdings mehr als 25 km/h gilt das Elektro-Lastenrad als Kleinkraftrad. Dafür brauchst du Betriebserlaubnis, Versicherung, Kennzeichen, Fahrerlaubnis und Helm.

Tipp: E-Bikes und Pedelecs mit elektrischer Tretunterstützung, die nicht schneller als 25 km/h fahren, kannst du mit unserer leistungsstarken E-Bike- und Fahrradversicherung umfassend absichern!

Lastenrad im Straßenverkehr

Im Grunde gelten für Lastenfahrräder keine besonderen Verkehrsregeln. Sofern diese ausgeschildert sind, musst du auch mit deinem Elektro-Cargobike die Radwege nutzen. Die Fahrbahn kommt nur in Frage, wenn der Radweg für dein Lastenrad nicht breit genug ist.

Etwas anders verhält es sich beim Parken. Denn Lastenräder dürfen auf der Fahrbahn geparkt werden, anders als normale Fahrräder. Unabhängig davon gilt natürlich: Das abgestellte Lastenrad darf keine anderen Verkehrsteilnehmer behindern.

Mann fährt auf Lastenfahrrad im Straßenverkehr

Lastenräder und ihre Vorteile

Die Auswahl verschiedener Fahrradtypen ist groß, warum also solltest du dich für ein Lastenfahrrad entscheiden? Das hängt natürlich in erster Linie von deinem Bedarf ab. Wenn du dein Fahrrad lediglich für deine Freizeit nutzt oder den Arbeitsweg, ist ein E-Bike Lastenrad kaum notwendig.
Wenn du es aber im Alltag bei Gelegenheiten einsetzt, für die du ansonsten das Auto nutzen würdest, sticht ein Lasten-Pedelec andere Fahrräder mit Leichtigkeit aus. Und das ist nur einer von vielen Gründen, die für das Lastenfahrrad sprechen. Die Vorteile der Lastenfahrräder liegen in unterschiedlichen Bereichen. Das heißt, du profitierst in vielfacher Hinsicht von einem Wechsel zum Lastenrad:

1. Fitness-Programm

Radfahren hält gesund und wer regelmäßig auf sein Fahrrad steigt, verstärkt den Effekt sogar noch. Deswegen ist der Bewegungsaspekt keinesfalls zu vernachlässigen, selbst wenn ein E-Bike Lastenrad kein Sportgerät im eigentlichen Sinne ist.

2. Bessere Ökobilanz

Im Gegensatz zum Auto können Lastenräder eine deutlich bessere Ökobilanz vorweisen. Das gilt insbesondere im Stadtverkehr. Der Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD) hat ausgerechnet, dass ein Lastenfahrrad im Vergleich zum Auto auf einer Strecke von 20 Kilometern bis zu 800 Kilogramm CO2 einsparen kann.

3. Weniger Kosten

Keine Steuern, außerdem niedrigere Ausgaben für Anschaffung, Wartung und Instandhaltung: Lastenräder helfen an vielen Stellen dabei, Kosten einzusparen. Ein weiterer Pluspunkt sind Förderprogramme von Städten und Ländern. Diese bieten unter bestimmten Bedingungen finanzielle Unterstützung beim Lastenrad-Kauf.

4. Wirklich stark

Mit einem E-Bike Lastenrad lassen sich locker bis zu 250 Kilogramm Gepäck (oder Personen) transportieren. Das entspricht dem Zehnfachen, was du mit einem üblichen Gepäckträger schaffen kannst. Für viele Erledigungen ist das Auto daher gar nicht mehr notwendig. Denn die bewältigst du genauso gut – oder: besser – mit einem Lastenfahrrad.

Kinder im Lastenrad?

Viele E–Bike Lastenräder verfügen über Ladeboxen, die ausreichend Platz für Kinder bieten. Erlaubt ist der Transport, dafür müssen aber die Voraussetzungen erfüllt sein: geeignete Sitze und Sicherheitsgurte gehören definitiv dazu. Einen Helm sollten die Kinder sicherheitshalber zusätzlich tragen.

Tipp: Mittlerweile gibt es Modelle, die dafür gebaut sind, um sogar Jugendliche und Erwachsene zu transportieren. Dazu braucht es aber die entsprechende Ausstattung.

Frau mit Lastenfahrrad und zwei Kindern

Gibt es auch Nachteile beim Lastenfahrrad?

Obwohl die Vorteile deutlich überwiegen, haben E-Cargobikes auch den einen oder anderen kleinen Haken:

  • Die Transportkapazitäten wirken sich auf Größe und Gewicht der Lastenräder aus. Das kann beispielsweise bei der Unterbringung problematisch werden, zumindest verglichen mit normalen Fahrrädern.
  • Lastenfahrräder fahren sich auch anders als herkömmliche Bikes. Das betrifft nicht nur die dreirädrigen Varianten, sondern genauso die längeren zweirädrigen Modelle. In erster Linie ist das aber Übungssache, eine Probefahrt schadet im Zweifelsfall aber nicht.
  • Ganz günstig sind Lastenräder sicher nicht, die Ausführungen mit Elektro-Antrieb werden sogar noch einmal deutlich teurer. Je nach Ausstattung kann das Traum-Lasten-Pedelec dann mehrere tausend Euro kosten. Selbst vollausgestattete Premium-Modelle liegen damit aber immer noch weit unter den Anschaffungskosten für ein Auto.

Die genannten Nachteile lassen sich aber zum Teil durch die große Vielfalt unterschiedlicher Lastenrad-Modelle ausgleichen, die dir mittlerweile zur Verfügung stehen. So kannst du eine Variante finden, die optimal zu deinen Ansprüchen – Wo soll das Rad genutzt werden? Wie oft bist du damit unterwegs? Wie flexibel möchtest du sein? – passt.

Lastenrad Typen und Modelle

Bei einer Kaufabsicht kannst du dich an die finale Entscheidung über die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale von E-Bike Lastenrädern herantasten. Das sind einerseits die verschiedenen Typen, andererseits die unterschiedlichen Modelle.

1. Lastenrad-Typen

Bei den Lastenrad-Typen hast du eine Grundsatzentscheidung zu treffen: lieber die zweirädrige Variante oder doch die mit drei Rädern? Beide haben ihre eigenen Vor- und Nachteile:

Lastenrad-Typ Vorteile Nachteile
Zweirädrige Lastenräder
  • sind schneller als dreirädrige Modelle
  • lassen sich im Straßenverkehr leichter lenken
  • Gleichgewicht wird wie beim normalen Fahrrad gehalten – bei Ladung mit großem Gewicht ist das mitunter schwieriger
Dreirädrige Lastenräder
  • verfügen über größeren Stauraum
  • kein Umkippen bei niedrigen Geschwindigkeiten oder im Stand
  • langsamer und schwerer als zweirädrige Varianten
  • schwieriges Durchkommen an Engstellen oder im Straßenverkehr

2. Lastenrad-Modelle

Trotz der wachsenden Auswahl an E-Bike Lastenrädern kannst du dich einfach an den unterschiedlichen Modellen orientieren. Wir stellen einige der wichtigsten und geläufigsten Varianten vor.

Post- oder Bäckerrad

Die vielleicht einfachste Ausführung für ein Lastenrad ist das Post-oder Bäckerfahrrad. Es verfügt über einen Gepäckträger hinten und eine Ladefläche vor dem Lenker, die meist mit dem Rahmen verbunden ist.

Der große Vorteil: Das Bäckerfahrrad fährt sich im Prinzip wie ein normales Bike.
Die Verbindung von vorderer Ladefläche und Rahmen verleiht dem Rad zusätzliche Stabilität.

Illustriertes Postrad

Long John

Charakteristisch für den Long John ist der namengebende verlängerte Radstand. Der bietet Platz für die Ladefläche.
Auf schmalen Wegen ist diese Variante eine sehr gute Wahl, der Long John fährt sich auch deutlich sportlicher als dreirädrige Modelle.
Wegen der Beliebtheit und des hohen Wiedererkennungswerts ist der Long John inzwischen auch das Zusatzzeichen, das Parkraum für Lastenräder signalisiert

Illustriertes Long John Bike

Trike

Auch hier ist der Name Programm: Das Trike ist eine dreirädrige Variante. Dadurch ist es überaus stabil, sowohl beim Fahren als auch im Stand. Für gewöhnlich ist die Ladebox vorne angebracht. Im Vergleich bietet sie den meisten Stauraum. Deswegen sind Trikes auch als Schwerlastenräder unterwegs, etwa bei Post- und Paketdiensten.

Illustriertes Trike
Lastenrad-Modell Vorteile Nachteile
Post- oder Bäckerrad
  • günstig, leicht, im Alltag für viele Aufgaben geeignet
  • nur wenig Zuladung (bis 75 Kilogramm), hoher Schwerpunkt, ungeeignet für sperrige Lasten
Long John
  • sehr wendig, tiefer Schwerpunkt, hohe Zuladung (bis 250 Kilogramm), große Auswahl
  • Fahrverhalten braucht Übung, ungeeignet für Kantsteine
Trike
  • sicherer Stand, hohe Stabilität, hohes Transportgewicht (ähnlich Long John)
  • schwer, breit und nicht sehr wendig, beim Parken unter Umständen problematisch

Weitere Lastenrad-Varianten

Neben diesen Modellen gibt es noch einige weitere. Longtails oder Backpacker etwa gehören ebenfalls zu den zweirädrigen Ausführungen, ähnlich wie der Long John. Bei ihnen befindet sich der Lastenträger allerdings hinten, wodurch sie das gewohnte Fahrverhalten zeigen.

Darüber hinaus hast du bei jeder Variante zahlreiche Optionen, um die Ausstattung an deine Bedürfnisse anzupassen. Offene oder geschlossene Ladeboxen, mit oder ohne Sitzgelegenheiten (etwa für Kinder) – das sind nur einige wenige Möglichkeiten, die dir offenstehen. Nicht zu vergessen das diverse Zubehör, von Regenabdeckungen bis zu Fahrradschlössern.

Abgestelltes Lastenrad im Park von hinten

Lastenfahrrad Kosten

Der Umfang der gewünschten Ausstattung ist selbstverständlich mitentscheidend für die Kosten, die ein Lastenfahrrad beim Kauf verursacht. Der wichtigste Preisfaktor ist – nach der Modell-Wahl – die Frage, ob du lieber mit oder ohne Elektro-Antrieb fahren willst. Wenn du lange Strecken mit Ladung zurücklegen wirst, gegebenenfalls mit einigen Steigungen, lohnt sich die elektronische Unterstützung und die Auswahl eines guten E-Bike-Akkus.

Einfache Lastenräder wie die Bäckerfahrrad-Varianten bekommst du bereits für einige Hundert Euro. Für mehr Stauraum und Extras bei einem E-Bike Lastenrad wirst du hingegen leicht bis zu 5.000 Euro investieren können. Im Vergleich zum Auto sind diese Kosten sowie die Folgekosten für den Unterhalt aber immer noch günstig.

Alternativ gibt es in immer mehr Städten auch die Möglichkeit, Lastenfahrräder auszuleihen. Bike-Sharing wird vielerorts auch auf Cargo-Bikes ausgedehnt – einfach, weil sie so unglaublich praktisch sind.

Dein umfassender
Vollkaskoschutz für Fahrräder
und E-Bikes.