Unterschied zwischen Berufs­haftpflicht und Betriebs­haftpflicht

Gibt es eigentlich einen Unterschied zwischen Betriebshaftpflicht und Berufshaftpflicht? Ja, den gibt es. Und doch werden Berufshaftpflicht und Betriebshaftpflicht häufig verwechselt bzw. nicht klar voneinander abgegrenzt. Im Folgenden erklären wir die Unterschiede beider Versicherungsarten.

Personen sitzen zusammen bei der Arbeit

Wie unterscheiden sich Betriebs­haftpflicht- und Berufs­haftpflicht­versicherung?

Die Betriebshaftpflicht­versicherung und die Berufshaftpflicht­versicherung haben ähnliche Namen, bieten aber in der Regel einen sehr unterschiedlichen Versicherungsumfang.

Das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) klärt alle Haftungsfragen rund um das Privatrecht insbesondere in den §§ 823 ff. Um sich hier vor finanziellen Schaden­ersatzforderungen im privaten Bereich zu versichern, gibt es die Privathaftpflicht­versicherung.

Halb zugeklapptes Macbook auf einem Tisch

Betrieblich verursachte Schäden sind hiervon aber ausgenommen. Selbstständige und Freiberufler sollten sich daher gut informieren, welche Versicherungen sie für ihre Tätigkeit benötigen.

Aufgrund der ähnlichen Bezeichnung können beide Versicherungen leicht verwechselt werden. In diesem Artikel sollen die Unterschiede und Leistungsumfänge dargestellt werden – denn nur wer die Unterschiede kennt, kann für sich als Unternehmer die richtige Entscheidung treffen.

Was leistet eine Berufs­haftpflicht­versicherung?

Eine Berufshaftpflicht­versicherung schützt den Versicherten vor den finanziellen Folgen von Schadenersatz­ansprüchen, die aufgrund einer beruflichen Tätigkeit entstehen.

Insbesondere verbindet man mit der Berufshaftpflicht­versicherung die Versicherung von echten Vermögensschäden, weshalb diese Versicherung oft auch als Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung bezeichnet wird.

Ein Vermögensschaden ist ein finanzieller Schaden, der keine Folge eines Sach- oder Personenschadens ist.

Beispiel für einen echten Vermögens­schaden

Ein IT-Dienstleister macht einen Fehler bei der Programmierung eines Onlineshops und als Folge ist der Shop mehrere Tage nicht erreichbar. Der Shop-Inhaber hat nun einen Umsatzausfall zu beklagen – dieser Umsatzausfall ist dabei der Vermögensschaden, für den der Programmierer verantwortlich ist. In diesem Beispiel handelt es sich um einen echten Vermögensschaden.

Hand tippt auf Laptop Tastatur

Beispiel für einen unechten Vermögens­schaden

Ein IT-Dienstleister stößt bei einer Präsentation aus Versehen, aber schuldhaft, den Laptop seines Kunden vom Tisch. Durch die Beschädigung der Festplatte kann der Kunde nicht mehr auf wichtige Daten zugreifen und muss daher eine Datenrettungsfirma beauftragen, die die Daten wiederherstellt. Für die Wiederherstellungs­kosten haftet der IT-Dienstleister. Es handelt sich hierbei um einen unechten Vermögensschaden, da der finanzielle Schaden des Kunden eine Folge des Sachschadens am Laptop ist.

Was leistet eine Betriebs­haftpflicht­versicherung?

Eine Betriebshaftpflicht­versicherung schützt den Versicherungsnehmer vor den finanziellen Folgen von Sach- oder Personenschäden, die er in Ausübung seiner beruflichen Tätigkeit verursacht. Versichert sind konkrete Schäden, die z. B. am Eigentum von Kunden oder anderen Dritten entstehen. Zu diesen Schäden gehören auch die Personenschäden. Ein Personenschaden kann z. B. auftreten, wenn sich ein Kunde in einem Büro den Arm bricht, weil er über ein Kabel gestolpert ist, und Schadensersatz fordert. Personen- und Sachschäden sind in der Betriebshaftpflicht­versicherung gedeckt.

Da die Bezeichnung „Berufshaftpflicht­versicherung“ kein rechtlich geschützter Begriff ist, ist im Einzelfall immer zu prüfen, welche Schadenarten tatsächlich versichert sind. Idealerweise sind Personen-, Sach- und echte Vermögensschäden versichert, häufig benötigt man hierfür eine Betriebshaftpflicht­versicherung und eine Berufshaftpflicht­versicherung.

Verzweifelter Mann sitzt auf einem braunen Sofa
Frau am Laptop mit Handy

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