Drone Light Painting: Tipps & Tricks
Drone Light Painting, auch Drohnen Lichtmalerei genannt, ist das Erzeugen von Licht mit einer Drohne und das Fotografieren dieses Lichts mittels einer Langzeitbelichtung bei Nacht oder Dunkelheit. Dabei ist es egal, ob die Drohne eine Lichtspur erzeugt oder andere Objekte beleuchtet. Durch diese Technik entstehen bizarre und atemberaubende Aufnahmen, die durch ihre Innovation faszinieren.
Drone Light Painting Experte und neuestes Jury-Mitglied an Bord des Drohnen Fotowettbewerbs 2022 – Bernhard Rauscher alias Lumenman – hat uns ein paar exklusive Tipps verraten, mit denen auch deine nächste Lichtbildaufnahme zum vollen Erfolg wird!
1. Konzept erstellen für deine Drone Light Painting Aufnahme
Die Konzeption ist bei jedem Drone Light Painting die wichtigste Aufgabe. Gerade in der Nachtfotografie, und erst recht, wenn Technik wie Drohnen und Lightpainting-Tools im Einsatz sind, wird das Ergebnis erst mit einer starken Konzeption richtig gut. Ein sehr gutes Hilfsmittel, auch für Anfänger geeignet, ist das sogenannte Moodboard: Dabei sammelst du Fotografien aus dem Internet oder Zeitschriften, die dir gefallen und stellst sie in einer Collage zusammen. Daraus kannst du dir dein eigenes Konzept entwickeln, ohne etwas kopieren zu müssen. Eine weitere Voraussetzung für ein gelungenes Drone Light Painting ist natürlich, dass du dich bereits gut mit deiner Drohne auskennst und etwas Erfahrung mit Drohnenaufnahmen hast.
2. Nutze den Tag
Keine Nachtaufnahme sollte ohne einen guten Location-Check tagsüber angegangen werden. Nur tagsüber kannst du wirklich alle Gegebenheiten für dein Drone Light Painting prüfen, vor allen Dingen auch Unwegsamkeiten oder gefährliche Stellen, die du nachts nicht sehen kannst. Aber auch die komplette Konzeption und der Bildaufbau sind tagsüber wesentlich besser zu planen als nachts.
3. Teste die Belichtung ohne Drohne
Beim Lightpainting mit Drohnen ist die Batterielaufzeit knapp, genauso wie bei einem normalen Drohnenflug. Deshalb solltest du immer erst einmal mit Hilfe von Testaufnahmen die Belichtung sauber einstellen, das spart am Ende Zeit und Akku. Achte auf eine ausgewogene Restlichtbeleuchtung im Bild. Eine kleine ISO und eine mittlere Blende, zum Beispiel f/8, sind eine gute Ausgangsbasis. Die Variable ist die Belichtungsdauer. Plane daher immer genügend Belichtungszeit für ein Drone Light Painting ein.
4. Freie Hände beim Drone Light Painting
Beim Fotografieren im Allgemeinen ist es unerlässlich, beide Hände freizuhaben. Nachts kommt allerdings hinzu, dass du nicht viel siehst. Daher empfiehlt es sich, eine Stirnlampe zu benutzen, um einerseits seinen Arbeitsplatz zu beleuchten und andererseits die Hände freizuhaben.
5. Wo ist das Licht, wo ist die Kamera?
Die meisten Drone Light Paintings entstehen durch ein Licht an der Drohne und einer Kamera, die auf einem Stativ auf dem Boden steht. Es lohnt sich aber eventuell auch einmal die Rollen zu vertauschen, und die Kamera der Drohne zu verwenden und am Boden mit Licht zu arbeiten. Kleiner Tipp: Sollte die Belichtungszeit nicht lang genug einstellbar sein oder die Drohne nicht ruhig genug in der Luft stehen, dann kannst du mehrere Aufnahmen hintereinander machen und diese anschließend in Photoshop ausrichten und übereinander legen (Ebenenmodus: Aufhellen oder negativ multiplizieren). Nach strengen Regeln der Lightpainting-Community ist dies allerdings keine Einzelaufnahme mehr, sondern eine Bearbeitung.
6. Lichtspur oder Beleuchtung?
Generell hast du zwei Spielarten beim Lightpainting, egal ob mit oder ohne Drohne: Einerseits kannst du Gegenstände beleuchten, andererseits kannst du die Lichtspuren einer künstlichen Lichtquelle, die sich bewegt, sichtbar machen. Beides ist natürlich auch beim Drone Light Painting möglich. Du kannst eine Lichtquelle, die an der Drohne montiert ist, als Spur sichtbar machen und Formen in den Himmel malen. Ebenso kannst du mit einer starken Lichtquelle von der Drohne aus auch Gegenstände am Boden beleuchten. Natürlich funktioniert auch eine Kombination. Wir alle kennen wahrscheinlich die mittlerweile schon oft gesehenen Lichtkreise um Objekte in der Landschaft, die sowohl als Lichtspur als auch als Beleuchtung am Boden sichtbar sind. Hier sind deiner Kreativität keine Grenzen gesetzt.
7. Technische Hinweise für ein erfolgreiches Drone Light Painting
Es gibt heutzutage sehr viele, sehr kleine und leichte LED Kamera-Leuchten, die du an deiner Drohnen befestigen kannst. Es gibt sogar Hersteller, die dafür spezielle Halterungen anbieten, aber auch im DIY-Verfahren kannst du etwas basteln. Beachte aber, dass du eventuell bei der einen oder anderen Drohne Abstandssensoren oder Bodenkameras verdeckst und damit die Manövrierfähigkeit eingeschränkt ist. Mit angebrachter Lichtquelle an der Drohne empfiehlt sich eventuell auch Start und Landung aus der Hand durchzuführen, da die Lichtquelle weiter als die Standbeine herausragt. Vermeiden solltest du, eine Lichtquelle an einer Schnur zu befestigen, da die Drohne mit dem Pendel darunter sehr gerne in Schwingung gerät und manövrierunfähig wird.
8. Lichtspur beim Drone Light Painting unterbrechen
Wie verhinderst du nun eine Lichtspur beim Start der Drohne und beim Flug zum richtigen Startpunkt deiner Lichtform? Oder wie erzeugst du Unterbrechungen einer Lichtspur zwischen verschiedenen Figuren? Hier hilft ein einfacher Trick aus dem klassischen Lightpainting: Mit einem Hut oder einer anderen Abdeckung kannst du die Kamera, während sie eine Langzeitbelichtung aufnimmt, einfach vorne kurz abdecken und damit die Lichtspur unterbrechen. So kannst du in ein einzelnes Drone Light Painting in mehrere Teile und Figuren zerlegen, ohne sie am Computer danach bearbeiten zu müssen.
9. Teamplay
Wie so oft in der Fotografie – gerade beim Drone Light Painting – ist es sinnvoll, nicht alleine zu arbeiten. Sobald zwei technische Geräte im Einsatz sind, in diesem Fall Kamera und Drohne, ist es immer geschickt, zu zweit zu arbeiten. Eine Person kann die Drohne bedienen und sich darauf konzentrieren und die andere Person die Kamera. Kleiner Tipp: Im Lightpainting ist es üblich, stets alle beteiligten Personen in den Credits des Bildes zu nennen. Fairerweise könntest du das auch hier so machen.
10. Rechtliches beim Drone Light Painting
Nachtflüge sind im offenen Gelände erlaubt, jedoch ist die Befestigung eines grünen Blinklichts an der Drohne eine zwingende Voraussetzung, damit Menschen in der Umgebung die Drohne vom Boden aus erkennen können. Das grüne Blinklicht soll beim Flug in Richtung Boden zeigen (DVO 2020/636, Gründe der Verordnung). Weiterhin empfiehlt es sich, gerade beim Drone Light Painting, dass du dich umfassend über alle rechtlichen Aspekte informierst.
11. Hab Spaß
Das sollte niemals fehlen: Hab Spaß an der Sache und sei kreativ! Dann hast du auf alle Fälle schon gewonnen, egal ob im Wettbewerb oder für dich selbst.
Dein umfassender Haftpflichtschutz bei jedem deiner Flüge.
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