Filmen und fotografieren mit Drohnen: Tipps für spektakuläre Aufnahmen
Die Kleindrohne hat sich binnen weniger Jahre von einem reinen Spaßgerät für die ferngesteuerte Fliegerei zu einer bedeutenden Plattform für luftgestützte Medienaufnahmen gemausert. Die Verbindung von kompakten Abmessungen, digital unterstützter Steuerung, schnell erlernbarem Handling und erstaunlicher Tragkraft macht die Drohne mittlerweile zur ersten Wahl für Amateure und Profis in Sachen Luftbild- und -videoaufnahmen.
Drohnenaufnahmen von Profis sehen atemberaubend und spektakulär aus, denn durch ihre Perspektive wirken sie einzigartig und neu. Wenn du auch zur Fernsteuerung greifen willst, um solch spektakuläre Luftaufnahmen zu erstellen, dann haben wir für dich eine Menge Tipps für erfolgreiche Drohnenaufnahmen. Du kannst dein Können auch direkt im Drohnenfotowettbewerb 2022 unter Beweis stellen.
Techniken, Trends, Tricks und Tipps für Drohnenaufnahmen
Damit deine Drohnenaufnahmen ein echter Hingucker werden – und Siegeschancen haben – solltest du wirklich gekonnt vorgehen. Dabei ist die maximale technische Leistungsfähigkeit von Drohne und Kamera heutzutage oftmals weniger bedeutend als eine professionelle Herangehensweise an die Aufnahmen.
Das Fluggebiet konsequent planen
Spontanität liefert selten spektakuläre Drohnenaufnahmen. Der Grund ist, weil du vom Boden kaum erkennen kannst, wie die Motive später wirken. Jedes Shooting solltest du deshalb möglichst detailliert im Vorfeld planen:
- Nutze Online Tools mit Luft- und Satellitenaufnahmen, um dir vorab einen generellen Überblick über das Gebiet zu verschaffen – nicht nur direkt von oben, sondern auch aus verschiedenen Winkeln.
- Drucke dir einen solchen Bildausschnitt aus. Für das Fotografieren mit Drohnen zeichnest du dir dort Foto-Punkte mit Richtungspfeilen ein. Für das Filmen mit Drohnen kannst du einen Pfad kennzeichnen, den du abfliegst. Bei einigen Drohnenmodellen lässt sich das Abfliegen bestimmter Strecken sogar einprogrammieren.
- Recherchiere, ob es die geplanten Aufnahmen nicht schon gibt. Versuche zudem, Fotos des ausgewählten Areals oder ähnlicher Motive zu unterschiedlichen Tageszeiten zu finden. Das kann dir Aufschluss geben, wann du die besten Lichtverhältnisse vorfindest.
- Fliege das Gebiet vorher testweise ab. Bei einem Probeflug kannst du bereits wichtige Faktoren wie Licht- und Windverhältnisse, etwaige Hindernisse sowie den aktuellen Zustand deines Motivs überprüfen. Testaufnahmen könne zudem dabei helfen, deine Aufnahme noch besser zu planen.
- Nutze so viele Informationen wie möglich. Webdienste wie Map2fly stellen aktuelle Karten zur Verfügung und zeigen beispielsweise Flugverbotszonen an. Das hilft dir dabei, etwaige Probleme bereits im Vorfeld zu erkennen.
- Achte auf die Wettervorhersage. Wenn es regnet, nebelig oder sehr windig ist, kann das nicht nur die Qualität deiner Aufnahmen beeinflussen, sondern auch zu Abstürzen führen.
Je umfassender du deine Aufnahmen vorplanst, desto weniger Überraschungen gibt es vor Ort und desto mehr kannst du dich aufs Fliegen, Fotografieren und Filmen konzentrieren.
Plane die Akkuleistung deiner Drohne ein. Oft reicht die Energie bei günstigeren Modellen nur für kurze Flüge (15 bis 20 Minuten). Kaltes Wetter kann die Akkuleistung zusätzlich reduzieren. Daher solltest du, bevor es wirklich losgeht den Akku nochmal nachladen oder gegen einen frischen austauschen, damit die Laufzeit in jedem Fall ausreicht.
An etablierte Bildkompositionsregeln halten
Jede Form von Foto- und Videografie kennt eine Reihe gemeinsamer Gestaltungsregeln und das Fotografieren mit Drohnen macht dabei keine Ausnahme. Die wichtigste davon ist der „goldene Schnitt“. Sofern möglich, solltest du deshalb im Bildschirm deiner Fernsteuerung die Gitternetz-Funktion einblenden, sie hilft dir immens dabei, diesen Schnitt einzuhalten. Dazu einige Tipps:
- Richte wichtige Achsen deines Motivs (etwa den Horizont oder eine Fassade) immer an den waagerechten oder senkrechten Gitternetzlinien aus.
- Versuche, den Hauptteil deines Motivs auf den Kreuzungspunkt zweier Gitternetzlinien zu legen.
- „Blickt“ dein Hauptmotiv in eine besondere Richtung (etwa das Gesicht einer Statue), dann lass es vom Bildrand mit den Kreuzungspunkten in den Rest des Bildausschnittes „hineinschauen“.
Zwar sind diese Regeln wichtig und etabliert. Allerdings sind sie kein genereller Garant für gute Fotos. Am Ende heißt das also: Halte dich nicht zu sehr daran, sondern probiere immer wieder aus, wie sich ein Drohnenfoto zeigt, wenn du die Regeln konsequent missachtest. Manchmal ergibt das ein insgesamt stimmigeres Bild.
Wenn du etwas aus der Senkrechten aufnehmen möchtest, ist die Mittagsstunde durch die Abwesenheit langer Schatten besser. Willst du hingegen aus flacheren Winkeln agieren, sind die frühen Morgen und Abendstunden mit ihren „ Lichtverhältnissen oft besser.
Aktuelle Drohnen Fototrends für atemberaubende Aufnahmen
Das Filmen und Fotografieren mit Drohnen ist schon für sich ein Trend. Allerdings sind die technischen Möglichkeiten der vielseitigen Fluggeräte ebenso mit ihren eigenen Trends verbunden.
Die Aufnahmen aus der direkten Vogelperspektive – also genau senkrecht von oben wirken bereits durch die Abwesenheit eines Horizonts ungewohnt und spektakulär. Außerdem ist dies ein absolutes Alleinstellungsmerkmal der Fluggeräte-Fotografie.
Weitere wichtige Trends:
- Vogel-Verfolgung: Dabei fliegst du entweder Vögeln (mit gebührendem Abstand) hinterher oder du kopierst ihren Flugstil. Wer die Aufnahme betrachtet, bekommt so einen außergewöhnlichen Eindruck in die Welt dieser Tiere.
- Farbkomposition: Oft ist das Motiv selbst weniger von Belang als die spektakulären Farb-Mixe, die sich durch die Perspektive zeigen.
- Geometrie: Der Fokus liegt auf einer spektakulären Geometrie beim Blick aus der Senkrechten.
- Räumlichkeit: Das Motiv wird ganz oder teilweise mit wechselnden Abständen umflogen. Das ergibt sowohl bei Fotoreihen als auch bei Videos tolle 3D-Effekte.
- Belichtungsreihen: Drohnen können lange in der Luft bleiben. Mit Belichtungsreihen lassen sich die dabei wechselnden Lichtverhältnisse einfangen und zu imposanten HDR-Aufnahmen verbinden.
- Racing: Drohnenrennen sind eine Disziplin für sich. Jedoch eignen sich die komplizierten, hektischen Flüge ebenso perfekt für wirklich spektakuläre Videos.
Dennoch gilt: Trends sind zwar wichtig, am Ende zählt jedoch der Effekt jedes Fotos und Videos. Zögere deshalb niemals, selbst kreativ zu sein und deine eigenen Trends zu kreieren.
Drone Light Painting: Lichtmalen der besonderen Art
Bei den bisherigen Punkten ging es um Filmen und Fotografieren mit Drohnen vom Fluggerät aus. Beim Drone Light Painting hingegen ist die Drohne selbst das Motiv – oder vielmehr das, was sie mit Licht malt.
Was ist Drone Light Painting?
Wenn die Belichtungszeit lang genug ist, dann verschwimmen bewegte Objekte. Die roten Rücklichter von Fahrzeugen werden beispielsweise zu einem langen Lichtband, das sich über eine Straße zieht.
Drone Light Painting nutzt die Drohne, um diesen Effekt gezielt zu steuern. Das Fluggerät malt also Motive aus Licht, meist vor einem dunklen Hintergrund – in der Dämmerung oder nachts. Du selbst stehst abseits und nutzt eine Kamera, um die „Lichtmalerei“ aufzunehmen.
Was benötige ich für Drone Light Painting?
Prinzipiell nur wenig, was nicht schon bei einer guten Fotodrohne vorhanden wäre:
- Dein Fluggerät benötigt dauerlichtfähige Lichtquellen, vorzugsweise LEDs. Besonders viele Möglichkeiten bieten Leuchtmittel in unterschiedlichen Farben.
- Es ist eine Kamera notwendig, bei der sich die Belichtungszeit manuell steuern lässt (Bulb-Modus) und die eine weitreichende Justierung von Blende und ISO-Wert gestattet – andernfalls wird der Hintergrund zu hell und die Lichtgemälde verblassen.
- Für wirkungsvolle Aufnahmen sollte deine Kamera ein festes Stativ und eine Fernbedienung besitzen. Die Drohne sollte in der Lage sein, vorprogrammierbare dreidimensionale Strecken abzufliegen – bist du jedoch ein guter Pilot, ist das kein Muss.
Der Rest ist deiner Kreativität überlassen. Du kannst Worte und Sätze an den Himmel malen, die Konturen von nächtlichen Gebäuden zu neonleuchtenden Linien machen oder ganze Kunstwerke zeichnen.
Wichtig ist nur, dabei besonders vorsichtig zu sein. Zu den herkömmlichen Herausforderungen der Drohnenfliegerei kommt hier noch die Notwendigkeit des Fliegens in der Dämmerung oder Dunkelheit hinzu. Übe das deshalb zuvor und nimm dir noch mehr Zeit für die Planung.
Auf höchste Medienqualität achten
Alle Tipps für Drohnenaufnahmen sind nur Schall und Rauch, wenn die Bilder hinterher wirken, wie mit einer 20 Jahre alten Webcam aufgenommen. Prinzipiell solltest du deshalb die höchsten Qualitätsstufen einstellen, die deine Kamera ermöglicht. Das heißt:
- Fotos mit höchstmöglicher Pixel-Dichte und am besten im RAW-Format – das ist verlustfrei und erlaubt die größte Freiheit beim Bearbeiten.
- Videos mit maximaler Bildwiederholfrequenz. 50 Bilder pro Sekunde sind das Minimum. Mehr ist immer besser, weil die Aufnahmen dann gleitender und hochwertiger wirken. Die Bildwiederholfrequenz ist deshalb sogar wichtiger als die Auflösung – wenn du dich zwischen beidem entscheiden musst.
Der Bildschirm deiner Drohne und eventuell deiner Kamera sollte niemals den Ausschlag über eine gute oder schlechte Aufnahme geben. Dazu sind diese Monitore zu klein und oft nicht hochauflösend genug. Bewertungen solltest du immer erst an einem großen Screen vornehmen.
Mit Drohnen fotografieren: Rechtliches Hintergrundwissen
Drohnen und passende Kameras dafür gibt es in unterschiedlichsten Ausführungen zu kaufen. Damit werden aber immer zwei wichtige Rechtsthemen berührt: Bildrechte sowie das Thema Luftverkehr. Damit deine Bilder aus luftiger Höhe nicht nur fantastisch aussehen, sondern auch rechtlich abgesichert sind, haben wir die folgenden Informationen für dich zusammengestellt:
Arbeiten mit Drohnen im Allgemeinen
Wenn du eine Drohne einsetzen möchtest – ganz gleich zu welchem Zweck – dann gelten für dich EU- und deutsche Gesetze. Die wichtigsten Vorgaben:
- Mindestalter: Drohnenpiloten müssen mindestens 16 Jahre alt sein.
- Versicherungspflicht: Eine Drohne außer Kontrolle kann Schäden und Verletzungen verursachen. Grundsätzlich benötigst du deshalb mindestens eine Haftpflichtversicherung.
- Registrierungs- und Kennzeichnungspflicht: Jeder Drohnenpilot muss sich beim Luftfahrt-Bundesamt registrieren, sofern seine Drohne schwerer als 250 Gramm ist und/oder über eine Kamera verfügt. Dafür gibt es eine sogenannte eID. Diese muss per Plakette an jeder deiner Drohnen befestigt werden.
- Führerscheinpflicht: Je nach Klassifikation deiner Drohne musst du deine Pilotenfähigkeiten durch einen kleinen Drohnenführerschein oder ein großes EU-Fernpiloten-Zeugnis nachweisen.
- Flugvorgaben: Du darfst in der Regel nur auf Sicht und höchstens 120 Meter hoch fliegen. Das Fliegen über Menschenansammlungen, Wohngrundstücken, Unglücksorten, Bundesstraßen, in der Nähe von Flughäfen, Krankenhäusern, Industrieanlagen und einigen weiteren Orten ist untersagt.
Was darf ich mit der Drohne filmen und fotografieren?
Neben diesen reinen Luftverkehrsregeln musst du beim Filmen und Fotografieren mit Drohnen weitere Vorgaben beachten. Prinzipiell handelt es sich hierbei um ein vieldiskutiertes Thema, bei dem dein Recht auf freie Entfaltung einerseits sowie Datenschutz- und Persönlichkeitsrechte andererseits immer im Einzelfall abgewogen werden. Drohnen Fotografie ist erlaubt, aber in Grenzen:
- Wenn du fremdes Privateigentum aufnimmst, benötigst du immer dann eine Erlaubnis des Besitzers, wenn Details erkennbar sind, die nicht aus dem normalen öffentlichen Bereich sichtbar wären (etwa vom Gehsteig aus).
- Höchste Vorsicht gilt bei Innenräumen: Sie sind rechtlich besonders geschützt. Achte deshalb auf Abstände und den Kamerawinkel.
- Willst du öffentliche Gebäude und Einrichtungen ablichten, solltest du dir zuvor eine Genehmigung der entsprechenden Stelle einholen.
- Besondere Vorsicht gilt auch bei eindeutig erkennbaren Personen und personenbezogenen Merkmalen (etwa Fahrzeugkennzeichen und Gesichter). Hast du keine Erlaubnis, solltest du sie auf den Aufnahmen effektiv verfremden oder noch besser die Aufnahmen ohne diese Merkmale anfertigen.
Informiere dich bei Landschaftsaufnahmen vorher über die Art des Gebiets. Das Überfliegen von Naturschutzgebieten ist nämlich untersagt.
Dieses Wissen und die genannten Techniken kannst du direkt beim Drohnenfotowettbewerb 2022 von helden.de unter Beweis stellen. Dieses Jahr geht es um die Themen Hamburg, ferne Länder, Architektur, Natur und Wildnis sowie Drone Light Painting. Selbstverständlich gibt es für die drei Erstplatzierten auch dieses Jahr wieder attraktive Preise und reichweitenstarke Veröffentlichungen. Beachte daher für deine spektakulären Drohnenaufnahmen unbedingt die Rechtsvorgaben. Wir sehen uns in der Luft!
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Dein umfassender Haftpflichtschutz bei jedem deiner Flüge.
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