Ein Interview mit der Ex-Bundesliga-Radsportlerin Yosra Labidi

Ein Interview mit der Ex-Bundesliga-Radsportlerin Yosra Labidi

13.07.216 Min.

Yosra Labidi fuhr bereits auf nationaler Ebene in der Bundesliga und gilt als stellvertretende Botschafterin für ORBEA und Women in Cycling. Wir sind begeistert von der leidenschaftlichen Rennradfahrerin aus Berlin und möchten gerne mehr erfahren! In einem spannenden Interview verrät uns Yosra, wie sie zu ihrer Passion auf zwei Rädern gefunden hat und welche Lehren sie aus dem Profiradsport für ihr Privat- & Berufsleben übernehmen konnte.

Was als Hobby begann, wurde zu meiner Passion!

Yosra – bevor wir in deine ereignisreiche Radsportkarriere einsteigen, würden wir gerne wissen, wie du überhaupt zu deiner Leidenschaft auf zwei Rädern gefunden hast!

Ich fahre seit meinem 4. Lebensjahr Fahrrad und habe es schon als Kind genossen, meine Wohngegend auf zwei Rädern in Eigenregie zu erweitern – natürlich zum Leidwesen meiner Mutter. Wie oft sie den Nachbarsjungen los schickte, um mich im Park wieder einzufangen. Nico wurde für mich zu meinem großen Bruder und ich wohl oder übel zu seiner kleinen Schwester, auf die es aufzupassen galt.
Das Radfahren diente mir lange Zeit nur dazu, um von A nach B zu kommen. Wir wohnten schon bald nicht mehr im Zentrum, sodass mich das Radfahren zur Schule und später zu den Clubs schnell von den öffentlichen Verkehrsmitteln loslöste. Radfahren war meine kleine Freiheitsbewegung. Damals wohnte ich noch in Braunschweig, da gab es keine 5-10 Minuten Taktung mit den Öffis, wie jetzt in Berlin.

Wann hast du die Rennrad-Welt für dich entdeckt?

Ich war im Gym in Spinning-Kursen. Über einen Trainer begeisterte ich mich für das Rennrad und eine neue Community von Radsportler*innen. So viel kann ich euch sagen: Das war Liebe! Diese neue Art der Fortbewegung hatte viele Vorteile: Schnell, agil, Leistung, Design, Technik, tolle Trainingsgruppen und vieles mehr.

Mit Mitte 20 habe ich den Radsport für mich entdeckt und erkannt, dass ich mich für diese Sportart begeistern kann. Nach 3 Jahren startete ich auf nationaler Ebene als Amateurin in der Bundesliga und nach 5 Jahren auf internationaler Ebene (UCI) im Frauen-Straßenradrennen. Ich kann Euch sagen: Das war hart! Training, Training, Training – bis zu 30 Stunden pro Woche plus Kraft-Ausdauer Training im Gym. Aber hey, ich wollte wissen, wie weit ich kommen kann und ich tat viel, um dorthin zu kommen – um besser und schneller zu werden. Selbstverständlich war es nicht einfach, das Arbeitsleben mit dem Profiradsport zu verbinden. Dennoch arbeitete ich weiterhin als Freelancerin in verschiedenen Unternehmen, denn ohne Sportförderung und/oder Berufsradsportler*in in einem Profi-Team zu sein, kann man nicht leben.

Mir war aber nicht bewusst, wieviel es ausmacht richtig zu trainieren, sich die Kräfte einzusparen und wie man das Rennen lesen muss. Ihr müsst wissen, bei Radrennen ist auch strategisches Fahren wichtig. Es blieb dabei – ich war an manchen Tagen ganz gut, aber eher die Trainingsweltmeisterin (kleiner Heulkrampf) und konnte mein Können selten in Radrennen voll ausschöpfen.

Was soll ich sagen – es war eine tolle Zeit mit viel Leid und Tränen. Aber ich habe großartige Menschen kennengelernt und konnte in dieser aufregenden Zeit einiges in mein Berufsleben mitnehmen: Ausdauer, Passion, Menschenkenntnis, Networking und Team-Building. Was ich mitgenommen habe für mich selbst und stets daran arbeite: Glaub an Dich – just do it! Es gibt immer mehr oder andere Wege zum Erfolg.

Das klingt nach einer ereignisreichen Zeit in deinem Leben! Kannst du uns verraten, was dein bisher schönster Rennrad-Moment war?

Es gab zu viele. Aber nach meiner aktiven Zeit habe ich auf einer Veranstaltung Fabian Cancellara kennengelernt. Toller Typ und ein sehr Tech-interessierter Radsportler.

Du bist auch als Botschafterin für Women in Cycling aktiv. Welche Tipps würdest du speziell Frauen in der Fahrradwelt mit auf den Weg geben wollen?

Stell Dir zuerst die Frage beim Kauf eines Rennrads: Mache ich das für mich oder für meine/n Freund*in? Mir fallen jedes Jahr mehr und mehr Frauen auf dem Rennrad auf, aber in der nächsten Saison sind sie wieder weg. Radsport bedeutet Training und Technik-Lehre (nah am Vodermann/Frau des Hinterrads, wann schalte ich? Tempotraining usw.) Viele fahren gern auf eine Cappuccino-Runde mit ihrem Freund*in raus und wundern sich dann, dass sie das Hinterrad nicht halten oder nicht länger als 50 km am Stück fahren können. Ich empfehle dann immer: Sucht euch eine Gruppe, die euer Niveau hat oder sogar etwas stärker ist, um zu lernen, quatschen und Spaß zu haben.

Dir sind Fahrräder über diese abwechslungsreiche Zeit hinweg scheinbar sehr ans Herz gewachsen. Wie kommt es dazu, dass du auf uns aufmerksam geworden bist?

Mein Stadtrad ist einfach und ich kann es überall abstellen, auch Nachts – meine kleine Stadt-Gurke. Die Rennräder sind in der Wohnung und somit über meine Hausratversicherung abgedeckt. Aber das E-Bike von ORBEA nutze ich eben auch für meine beruflichen Meetings und auch längere Ausfahrten am Wochenende mit Freunden. Die Erkenntnis kam schnell: Hui, das Rad kostet so viel wie ein gutes Carbon-Rennrad und ich stelle es zwar angeschlossen ab, aber während ich mehrere Stunden in Business-Terminen, mit Freunden im Biergarten, einer Ausstellung etc. bin, hatte ich oft ein ungutes Gefühl. Eine Freundin meinte dann zu mir: Check doch mal helden.de aus! Gesagt, getan, versichert. Neben dem Diebstahlschutz hat mich auch die Übernahme von Reparaturkosten inkl. Verschleißkosten überzeugt. Der Akku im ORBEA Vibe ist im Rahmen verbaut, somit können Reparaturen sehr aufwendig werden. Also alles top – Win-win-Situation und mein schlechtes Gewissen, das Rad nicht immer irgendwo mit rein nehmen zu können: Ad acta!

Um das 18 kg E-Bike aufzuladen, muss ich rauf in den zweiten Stock, in meine Wohnung und es an eine Steckdose stöpseln. Da ich noch gut im Training bin, nutze ich den E-Antrieb eher selten, sodass der Akku nicht so häufig aufgeladen werden muss. Die Motor-Unterstützung bei Gegenwind und Hügeln macht das Ankommen im Kostüm oder bei sommerlichen Temperaturen sehr erträglich. Leider darf ich bei Radtouren mit Freunden nicht cheaten (keine Turbo-Taste bedienen) – fällt eh auf, da dann alle Leuchten an sind!

Aus deiner Erzählung geht hervor, dass du bereits viele verschiedene Bike-Arten gefahren bist. Da wir seit kurzem auch E-Bikes versichern, möchten wir gerne wissen, was dein Fazit zu Elektrofahrrädern ist!

Hättest Du mich noch in 2020 gefragt, ob ich mir ein E-Bike kaufe, wäre meine Antwort nein gewesen. Für mich waren E-Bikes eher für Menschen im gehobenen Alter, die längere Ausfahrten nicht bewältigen können oder wollen. Oder Radfahrende, die z.B. in Stuttgart täglich den Kessel hoch und runter müssen. Das war’s dann aber auch schon. Als dann die Kooperation mit ORBEA zustande kam und ich mich mehr und mehr in den vergangenen Jahren mit den Fragen: „Wie wollen wir in Zukunft leben?” und „Was bedeutet Mischverkehr und E-Mobility?“ beschäftigt habe, wurde E-Mobility beruflich und privat zu meinem Game Changer! Ich verstand, dass diese Technologie einen Paradigmenwechsel einläuten kann.

Ich nutze das E-Bike meist beruflich, um von A nach B zu kommen. Das sind mal mehr und mal weniger als 20 km. Berlin ist immer windig, auch im Sommer und das hat zur Folge, dass ich oft verschwitzt zur Arbeit und Terminen gekommen bin. Das nervt und ist unangenehm. Klar, könnte ich langsamer fahren – nee, kann ich eben nicht, da mein Zeitmanagement nicht das Beste ist und meine Stadt-Gurke eben auch nicht das schönste Fahrerlebnis bietet.

Mit meinem E-Bike habe ich alle Vorteile:

  • Entspannt: Auch ohne viel Muskelkraft kann ich ordentlich Geschwindigkeit aufnehmen und erhalte obendrein jede Menge Fahrspaß!
  • Motivation: Sicherheit, Distanzen oder Steigungen überwinden, die für mich mit dem normalen Fahrrad eine größere Herausforderung wären.
  • Variabel: Ich bestimme wann ich ins Schwitzen kommen möchte. Auf dem Weg zur Arbeit kann ich beispielsweise mit elektrischer Unterstützung fahren, auf dem Heimweg ohne.
  • Bewegungsfördernd: Ich habe erst im letzten Jahr meinen Führerschein gemacht und nutze aufgrund von Fahrpraxis leider öfter das Auto. Aber da ich eine Fahrrad-Enthusiastin bin, nutze ich gern das E-Bike, um meine Fitness dennoch beizubehalten. Das Auto kommt nur bei schlechtem Wetter oder Entfernungen bei mehr als 20km zum Einsatz.

Yosra, Du scheinst eine ambitionierte Visionärin zu sein – was ist dein nächstes Ziel auf 2 Rädern?

Die ambitionierten Ziele auf 2 Rädern sind längst vorbei. Alles nach Lust und Laune und vor allem bei gutem Wetter. Ich widme mich den Fragen: „Wie wollen wir in Zukunft leben?” und „Was kann E-Mobility?“.

Wir sind beeindruckt von so viel Passion & Tatendrang und bedanken uns für dieses Interview! Für deine Zukunft wünschen wir dir alles Gute!

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