Vermögensschaden: Definition & Beispiele

VERMÖGENSSCHADEN: DEFINITION & BEISPIELE

09.06.2311 Min.

Guter Rat ist zwar manchmal teuer, ein schlechter Rat kann dich allerdings das Vermögen kosten. Damit genau dies nicht geschieht, ist eine Versicherung gegen Vermögensschäden wichtig. Wir zeigen dir, was ein Vermögensschaden überhaupt ist, worin sich der echte vom unechten Vermögensschaden unterscheidet und welche Versicherungen bei einem Vermögensschaden tätig werden können.

Was ist ein Vermögensschaden?

In der Regel unterscheiden Versicherungen zwischen drei verschiedenen Schadensarten: Personenschäden, Sachschäden und Vermögensschäden. Bei einem Sachschaden handelt es sich um einen Schaden an einem fremden Gegenstand. Wenn du beispielsweise das Smartphone eines Freundes kaputt machst, kommt deine Haftpflichtversicherung für den Sachschaden auf.

Wenn du als Radfahrer einen Fußgänger anfährst und diesen verletzt, ist dies ein Personenschaden. Die Behandlungskosten werden dann von deiner Privathaftpflichtversicherung übernommen, wenn du der Unfallverursacher bist. Kommt es allerdings dazu, dass du aufgrund einer falschen Beratung oder aufgrund eines Sachschadens finanzielle Nachteile erleidest, welche nachweisbar sind, handelt es sich um einen Vermögensschaden. Worum es dabei genau geht, zeigen wir dir in den folgenden Abschnitten.

Die Unterscheidung zwischen echten und unechten Vermögensschäden

Versicherungen und auch Gerichte unterscheiden zwischen dem echten und dem unechten Vermögensschaden. Diese Unterscheidung ist wichtig, da nicht jede Versicherung Schadensarten abdeckt. Was also sind ein echter und ein unechter Vermögensschaden genau?

Der echte Vermögensschaden

Der echte Vermögensschaden wird auch als reiner Vermögensschaden bezeichnet. Es handelt sich dabei um einen Schaden, welcher finanzielle Nachteile mit sich bringt, ohne dabei Personen oder Sachen zu schädigen.

Eine falsche Beratung eines Finanzberaters ist beispielsweise dann ein echter Vermögensschaden, wenn du aufgrund dieser Beratung viel Geld verlierst. Auch der Kauf eines Motorrads mit geringer Laufleistung kann ein Vermögensschaden sein, wenn der Tacho vom Vorbesitzer manipuliert wurde, um einen höheren Kaufpreis zu erzielen. Du siehst, dass es verschiedene Möglichkeiten gibt, wie es zu einem echten beziehungsweise reinen Vermögensschaden kommen kann.

Der unechte Vermögensschaden

Bei einem unechten Vermögensschaden kommt es nicht direkt zu einer finanziellen Schädigung einer Person oder eines Unternehmens. Es handelt sich um Folgeschäden, welche durch Sachoder Personenschäden ausgelöst werden.

Wenn beispielsweise ein Arbeiter eine wichtige Maschine in der Produktion reparieren soll, diese aber dabei so sehr beschädigt, dass die Produktion stillsteht, wird der Ausfall der Produktion als unechter Vermögensschaden gewertet. Denn dem Unternehmen entgeht der mit den Produkten erzeugte Gewinn für die Dauer der Reparatur.

Ein weiteres Beispiel: Es kommt zu einem Unfall und dir wird dein dominanter Arm gebrochen. Da du diesen zwingend für die Arbeit benötigst, entsteht dir durch den Arbeitsausfall ein Vermögensschaden – abhängig von der Dauer der Heilung und der Beeinträchtigung. Neben der Körperverletzung spielt also auch der Vermögensschaden eine wichtige Rolle.

Absicherung gegen Vermögensschäden

Für dich als Privatperson kommt es beinahe nie zu echten Vermögensschäden. Deswegen übernehmen die meisten Versicherungen für Privatpersonen nur unechte Vermögensschäden, welche aufgrund eines Personen- oder Sachschadens, nicht aber in einem beruflichen Kontext entstanden sind. Hier gilt es, die Versicherungsbedingungen im Vorfeld gut zu prüfen.

Anders ist die Situation bei bestimmten Berufsgruppen, die eine entsprechende Vermögensschadenhaftpflicht abschließen sollten, um finanziell gegen echte Vermögensschäden abgesichert zu sein. Zu den betroffenen Berufsgruppen gehören unter anderem:

  • Steuerberater
  • Fachanwälte
  • Finanzberater
  • IT-Berater

Selbstbeteiligung bei unechten Vermögensschäden beachten

Viele private Haftpflichtversicherungen haben eine Klausel zum Thema Selbstbeteiligung bei unechten Vermögensschäden. Das ist legitim und vollkommen in Ordnung. Allerdings solltest du darauf achten, dass keine prozentuale Summe genannt wird, sondern es eine feste Obergrenze gibt. Stell dir vor, es kommt zu einem unechten Vermögensschaden in großer Höhe und du musst einen Anteil von 10 Prozent des Schadens tragen. Das kann finanziell schnell problematisch sein.

Steigt durch ein Sachschaden dein Beitrag?

Durch jeden Schaden kann der Beitrag Deiner Versicherung steigen. Dies ist speziell in der Kfz- Versicherung üblich und systematisch über die sogenannten Schadenfreiheitsklassen geregelt. Je länger du schadenfrei fährst, desto günstiger ist dein Versicherungsbeitrag.

Bei den Versicherungen von helden.de ist dies nicht der Fall. Deine Beiträge bleiben stabil ungeachtet davon wie groß dein eingereichter Schaden ist.

Beispiele für Vermögensschäden und ihre Auswirkungen

Um den Unterschied zwischen den beiden Arten der Vermögensschäden noch etwas deutlicher zu machen, haben wir für dich zwei Beispiele. Mit diesen wollen wir dir auch erklären, wie die Versicherungen nach einem solchen Schaden für den Versicherungsnehmer tätig werden.

Schadenbeispiel 1: Vermögensschaden durch eine nachlässige Unternehmensberatung

Ein Finanzberater ist in seiner Tätigkeit immer dem Risiko eines echten Vermögensschadens ausgesetzt. Wenn dieser seine Kunden falsch berät und sie daraufhin einen Vermögensschaden erleiden, kann die Versicherung tätig werden. Dabei wird zunächst einmal geprüft, ob der Schaden wissentlich und willentlich durch den Finanzberater ausgelöst wurde. Das kann ein längeres Verfahren sein, da es hier meistens um höhere Summen geht.

Für gewöhnlich springt in einem solchen Fall des Vermögensschadens die private Haftpflichtversicherung nicht ein, da es sich um einen beruflichen Schaden handelt. Hier muss der Finanzberater eine eigene Vermögensschadenhaftpflicht abgeschlossen haben, um nicht selbst haftbar zu sein. Auch hier prüft die Versicherung alle Umstände und wird dann den Schaden regulieren. In der Regel muss sich allerdings der Versicherungsnehmer mit einem festen Betrag oder mit einem prozentualen Anteil an der Begleichung des entstandenen Schadens beteiligen.

Du siehst also, dass es sich für einige Berufsgruppen eindeutig lohnt, in eine Vermögensschadenhaftpflicht zu investieren und sich somit abzusichern.

Schadenbeispiel 2: Vermögensschaden durch den Unfall eines Selbstständigen

Selbstständige haben das große Problem, dass Arbeitsausfälle schnell finanziell problematisch werden können. Gehen wir davon aus, dass ein Freund von dir als Grafiker tätig ist und viele Aufträge von lokalen Unternehmen bekommt. Zudem baut er sich gerade eine Existenz online auf und kann auch hier seinen Kundenstamm immer weiter vergrößern. Damit das gelingt, hat er in einen leistungsstarken Computer und ein digitales Zeichenbrett investiert.

Er bittet dich während einer kurzen Abwesenheit, seine Blumen zu gießen. Dir passiert ein Missgeschick und das Wasser ergießt sich leider nicht in die Blumen, sondern über den gesamten Schreibtisch und läuft auch dahinter. Der Computer sowie das Zeichenbrett sind defekt.

Der Sachschaden an Computer und am Zeichenbrett wird von deiner Haftpflichtversicherung übernommen. Doch die bereits auf dem Gerät gespeicherten Daten für Auftraggeber und die anstehenden Arbeiten der nächsten Tage können von deinem Freund nun nicht mehr ausgeführt werden. Hierbei handelt es sich um einen unechten Vermögensschaden.

Dieser muss der Versicherung gemeldet werden. Der Geschädigten muss dafür Angaben über die Höhe der Schäden machen und diese glaubhaft darstellen. Die Ausfälle können unter anderem durch Anfragen, schriftliche Vereinbarungen oder Aussagen der Auftraggeber bewiesen werden. Steht die Höhe des Vermögensschadens fest, wird sie durch die Versicherung beglichen.

Fazit: Eine gute Versicherung sorgt für sorgenfreien Schutz vor Vermögensschäden

Viele Menschen sind mit dem großen und breitgefächerten Angebot an Versicherungen überfordert. Du hast dich mit Sicherheit auch schon gefragt, welche der vielen Versicherungen für dich am besten sind.

Wenn du beruflich Menschen berätst und es im Verlauf dieser Arbeit zu finanziellen Problemen bei deinen Kunden oder Mandanten kommen kann, ist eine Versicherung gegen Vermögensschäden für dich wichtig.

Doch auch im privaten Umfeld kann es passieren, dass es zu einem Vermögensschaden kommt. Hier kommt es darauf an, dass deine private Haftpflichtversicherung auch für Vermögensschäden aufkommt und diese für dich reguliert. Achte dabei in jedem Fall gezielt darauf, dass die Versicherung diese Schäden umfasst.

Zudem solltest Du prüfen, ob es eine Form der Selbstbeteiligung gibt. Diese sollte immer ein Festbetrag und nie eine prozentuale Beteiligung sein, damit dich ein finanzieller Schaden nicht in den Ruin treibt. Daher ist eine gute und zu dir passende Haftpflichtversicherung immer ein Schutzschild gegen alle möglichen Schäden.

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