Unterversicherungsverzicht: Was bedeutet das?

Unterversicherungsverzicht: Was bedeutet das?

14.12.239 Min.

Sein Hab und Gut so zu versichern, dass im Ernstfall die Schäden von der Versicherungsgesellschaft bezahlt werden, sollte eine Selbstverständlichkeit sein. Die Realität sieht jedoch oft anders aus: Ein zu geringer Versicherungsschutz führt im Schadensfall dann zu Diskussionen, Leistungskürzungen oder gar -ablehnungen. Daher ist es sinnvoll, sich mit dem Thema Unterversicherungsverzicht auseinanderzusetzen. Denn das zahlt sich unter dem Strich für dich aus.

Definition: Was bedeutet Unterversicherungsverzicht?

Um den Unterversicherungsverzicht verständlich erklären zu können, befassen wir uns zunächst mit der Frage: Was ist eigentlich eine Unterversicherung? Ein Beispiel macht das Problem klar:

Stell dir vor, deine Wohnung brennt aus und es ist ein Totalschaden zu verzeichnen. Du erstellst eine Liste deines Hausrates und reichst diese zur Schadensregulierung bei deiner Hausratversicherung ein. Ein Gutachter wird mit der Überprüfung beauftragt und muss feststellen, dass die in der Hausratversicherung vereinbarte Versicherungssumme im Verhältnis zum tatsächlichen Wert deines Hausrats viel zu niedrig ist – du bist also unterversichert.

Die Folge: Deine Versicherung kürzt die Leistung um den Anteil, den die Versicherungssumme im Verhältnis zum tatsächlichen Wert deines Hausrates zu niedrig vereinbart ist. In dem Fall machst du ein Minusgeschäft.

Es sei denn, du hast den Unterversicherungsverzicht vereinbart. Das heißt nämlich, dass die Versicherungsgesellschaft die Versicherungssumme im Schadensfall nicht überprüft und einen Schaden ersetzt – bis zur vereinbarten Höhe.

Voraussetzung für einen Unterversicherungsverzicht ist eine pauschale Versicherungssumme, die sich an der Wohnfläche bemisst. Meist werden hier 650 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche angesetzt, um einen guten Durchschnitt zu erreichen. Das klingt erst einmal viel. Schaust du dich jedoch in deiner Wohnung um und rechnest die Werte zusammen, wird diese Vorgehensweise plausibel. Natürlich gibt es auch Abweichungen nach oben und nach unten, die sich mit einer intelligenten Lösung sinnvoll absichern lassen.

Hinweis

Den Unterversicherungsverzicht gibt es nicht nur in der Hausratversicherung, er ist ebenso relevant in der Wohngebäudeversicherung oder in der Geschäftsversicherung.

Abgrenzung zur Überversicherung: Was hat es damit auf sich?

Alternativ zum Pauschalbetrag ist es möglich, eine zu hohe Versicherungssumme zu vereinbaren. Dafür kann es verschiedene Gründe geben, wie zum Beispiel:

  • Du willst den Wert deines Hausrates nicht pauschal auf der Grundlage der Wohnfläche absichern, sondern exakt ermitteln. Dazu listest du alle beweglichen Gegenstände in deiner Wohnung auf. Bei der Bewertung gehst du großzügig vor und erhältst eine im Verhältnis zum tatsächlichen Wert zu hohe Versicherungssumme.
  • Du ziehst in eine neue Wohnung und die ist kleiner als deine bisherige. Hattest du einen Vertrag mit pauschaler Versicherungssumme vereinbart, zieht dieser mit um. Solltest du es versäumen, ihn genau an die neuen Gegebenheiten anzupassen, ist die vereinbarte Versicherungssumme ebenfalls zu hoch.
  • Du hast mehr Wertsachen in deiner Wohnung, als bei korrekter Versicherungssumme abgesichert wären. Die übliche Entschädigungsgrenze liegt bei 20 Prozent der Versicherungssumme. Bei 50.000 Euro Hausratversicherungssumme wären das also 10.000 Euro. Reichen die nicht aus, kannst du die Versicherungssumme erhöhen – der Hausrat an sich wäre demnach überversichert.

Fakt ist: Eine Überversicherung bringt dir im Schadensfall keine Nachteile, der Versicherer wird einen eventuellen Schaden jedoch immer nur bis zur tatsächlichen Schadenshöhe regulieren. Sollte der Anteil deiner Wertsachen aber den üblichen Prozentsatz übersteigen, hast du diese optimal abgesichert. Aber: Der Beitrag steigt natürlich mit der Versicherungssumme. Im Ernstfall zahlst du also zu viel, hast aber keinen Anspruch auf die Differenz zwischen tatsächlichem Schaden am sonstigen Hausrat und vereinbarter Summe.

In welchen Situationen ist der Unterversicherungsverzicht sinnvoll?

Die Vereinbarung eines Unterversicherungsverzichtes ist ausgesprochen sinnvoll, schließlich verändert sich ein Hausrat laufend: Du schaffst dir neue Geräte, Textilien, Bücher oder andere Gegenstände an, vielleicht zieht ein Partner oder eine Partnerin ein – oder wieder aus. Es ist daher schwierig, eine Versicherungssumme festzulegen, die für die nächsten Jahre realistisch ist und dich nicht Gefahr laufen lässt, in eine Unterversicherung zu geraten.

Ähnlich ist die Situation bei gewerblichen Inhaltsversicherungen oder bei Wohngebäudeversicherungen: Auch hier gibt es laufend Veränderungen durch Anschaffungen, Um- oder Anbauten. Doch mitunter wird nicht daran gedacht, die jeweilige Versicherung zu informieren.

Der Verzicht auf Unterversicherung bringt also einige nicht zu unterschätzende Vorteile mit sich:

  • Das Erstellen von Listen, die Wertermittlungen und die Überprüfung entfallen.
  • Wertschwankungen durch Zukäufe oder Verkäufe werden ohne Probleme ausgeglichen.
  • Im Ernstfall kannst du dich darauf verlassen, dass der tatsächliche Schaden bis zur vereinbarten Höhe erstattet wird.

Nicht ohne Grund beinhalten heutzutage die hochwertigen Hausratversicherungen einen Unterversicherungsverzicht. Diese Argumente sprechen für sich – und in Zahlen ausgedrückt werden sie noch deutlicher.

Unterversicherungsverzicht am Beispiel erklärt: Wohnung mit 70 m²

Nehmen wir an, dein Zuhause hat eine Wohnfläche von 70 m2 – Hobbyräume und Wohnkeller miteingeschlossen. Im Gegensatz dazu bleiben Speicher und Abstellkeller unberücksichtigt. Aus der Wohnfläche ergibt sich bei einem pauschalen Wert von 650 Euro je Quadratmeter eine Versicherungssumme von 45.500 Euro für deinen Hausrat.

Nun kommt es zum eingangs erwähnten Wohnungsbrand, der Schadensgutachter wird eingeschaltet und stellt einen Schaden von 20.000 Euro fest. Darüber hinaus ermittelt er, dass du dir vor kurzer Zeit neue Möbel und Haushaltsgeräte gekauft hast. Der tatsächliche Wert deines Hausrates beläuft sich also auf 53.000 Euro.

Variante 1: Hausratversicherung mit einer fixen Versicherungssumme von 35.000 Euro – ohne Unterversicherungsverzicht

Du wolltest Geld sparen und warst der Meinung, dein Hausrat sei nicht mehr wert. Die Hausratversicherung kürz die Schadensleistung folgendermaßen:

  • tatsächlicher Wert = 53.000 Euro
  • versicherter Wert = 35.000 Euro
  • Schadensumme = 20.000 Euro
  • Schadensleistung = 13.207,55 Euro

Der Schaden wird also um den Anteil gekürzt, den dein Hausrat im Verhältnis zum tatsächlichen Wert unterversichert war. Du verlierst rund 6.800 Euro.

Variante 2: Hausratversicherung mit pauschaler Versicherungssumme von 45.500 Euro – mit Unterversicherungsverzicht

Du bezahlst vielleicht etwas mehr für deine Hausratversicherung. Doch in diesem Fall verzichtet der Versicherer auf eine Überprüfung der Versicherungssumme, sodass du den Schaden in Höhe von 20.000 Euro ersetzt bekommst.

Fazit: Unterversicherungsverzicht ist bei uns inklusive – und einiges mehr

Der Verzicht auf Unterversicherung ist ausgesprochen wichtig, denn niemand kann den aktuellen Wert seines Hausrates, seiner Betriebseinrichtung oder seines Wohngebäudes immer im Blick behalten.

Spinnen wir den Faden weiter, stoßen wir auf ein weiteres Problem. Denn würde es sich im genannten Beispiel um einen Totalschaden an deinem Hausrat handeln, ergäbe sich folgende Situation:

  • Variante 1: Die zu niedrige Versicherungssumme wird zusätzlich so gekürzt, wie sich das
    Verhältnis zwischen tatsächlichem und versichertem Wert des Hausrates ergibt. Die
    Leistung beläuft sich auf rund 23.100 Euro.
  • Variante 2: Du erhältst 45.500 Euro – dein Hausrat ist aber 53.000 Euro wert. Auch in
    diesem Fall hättest du mit erheblichen Einbußen zu rechnen.

Bei helden.de läuft das anders: Bei uns ist der Verzicht auf Unterversicherung als Leistung in der Hausratversicherung automatisch enthalten. Zudem legen wir als Versicherungssumme für den Hausrat deiner Hauptwohnung grundsätzlich 500.000 Euro fest – unabhängig von Quadratmeterzahlen. Im genannten Beispiel erhältst du also tatsächlich 53.000 Euro ausgezahlt. So verstehen wir echten Unterversicherungsverzicht!

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